Oberstufenschüler recherchierten in Sögeler Geschichtswerkstatt
24. Dezember 2018Sögel – Mit ihren Geschichtslehrern Henning Strotbeck und David Hofwalter waren einige SchülerInnen eines 15köpfigen Geschichtskurses des Hümmling-Gymnasiums Sögel in der Geschichts- und Zukunftswerkstatt zu Besuch und haben über das Schicksal der jüdischen Bevölkerung von Sögel recherchiert. Ihre gewonnenen Erkenntnisse trugen die OberstufenschülerInnen bei der Veranstaltung zum Gedenken an die Reichsprogromnacht am 09. November in der Aula des Hümmling-Gymnasiums vor. Zuvor hatten sie sich auch beim Gemeindearchiv mittels damaliger Zeitungsartikel informiert. und fügte hinzu:“ Mir war es vor allem wichtig, dass die SchülerInnen die Pressetexte aus der vergangenen Zeit kontrastiert mit den Verhältnissen vor Ort beleuchteten“, erklärte Strotbeck. An drei Stationen konnte sich Schülergruppe in der Geschichtswerkstatt neben der Entstehung des Antisemitismus auch kritisch mit der Rolle der Presse in der NS-Zeit auseinandersetzen und die propagandistische Berichterstattung in den Tagen vor und nach der Reichsprogromnacht mit der Realität vergleichen. An der ersten Station gab es Hinweise zu den „Geistigen Brandstiftern“, die weit vor Hitler den Antisemitismus pseudo-wissenschaftlich zu begründen versuchten. Sie erkannten dabei, dass nicht Hitler und die Nazis den ideologischen Antisemitismus entwickelt haben, sondern der Nährboden dafür bereits viel früher bereitet war. An der zweiten Station verfolgten sie die Entwicklung der Maßnahmen gegen die jüdische Bevölkerung seit 1933 und stellten fest, dass der Druck von Jahr zu Jahr schärfer wurde. Sie hörten sich dazu das Interview des letzten Holocaust-Überlebenden aus Sögel, Louis Grünberg, an und sahen das Video „Sie waren unsere Nachbarn“, das die ehemaligen Wohnhäuser mit den Namen der früher dort lebenden, später deportierten und ermordeten Menschen zeigt. An der dritten Station nutzten die SchülerInnen das umfassende Internet-Angebot, das ihnen viele Fragen zum Schicksal der jüdischen Mitbürger aus Sögel beantwortete. Vorsitzender Bernd Eggert und die Vorstandsmitglieder Gisela Henze und Manfred Müller unterstützten die SchülerInnen bei ihren Recherchen und stellten fest, dass durch die intensive Arbeit mit dem Thema „Schicksal der jüdischen Bevölkerung in Sögel“ für sie, nicht zuletzt durch den regionalen Bezug, ein neuer Erkenntnishorizont geöffnet wurde „Von daher ist es uns wichtig, in enger Zusammenarbeit mit den Schulen diesen methodisch-didaktischen Weg weiter zu verfolgen“, betonte Eggert.
Text/Foto: Gisela Arling