90 Jahre Feuerwehr Spahnharrenstätte
7. Oktober 2018Zahlreiche Gäste beim „Tag der Offenen Tür“
Spahnharrenstätte – Über eine große Beteiligung der Bevölkerung an dem „Tag der offenen Tür“ aus Anlass des 90-jährigen Bestehens freuten sich die die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Spahnharrenstätte. Mit einem Gottesdienst wurden die Feierlichkeiten am Sonntagvormittag eröffnet.
„Der ehrenamtliche Dienst in der Feuerwehr ist Dienst am Nächsten“, sagte Pater Andrews Francis anlässlich des Festgottesdienstes, den die Feuerwehr Spahnharrenstätte zusammen mit den Gemeindemitgliedern und Abordnungen der Samtgemeindefeuerwehren im vollbesetzten „Lüns Hus“ feierte. Ohne eine gute Kameradschaft in der Wehr ginge es nicht, sie sei die Seele der Gemeinschaft. Nach dem Gottesdienst war die Gemeinde zum gemeinsamen Mittagessen eingeladen.
Ortsbrandmeister Alfons Bahlmann zeigte sich erfreut über die große Beteiligung der Bevölkerung an dem „Tag der offenen Tür“ und hieß zahlreiche Ehrengäste willkommen. Bürgermeister Reinhard Timpker betonte, dass die Wehr seit neun Jahrzehnten aktive Fürsorge für das Dorf leiste. Ein Blick in die Chronik zeige, dass sich aus bescheidenen Anfängen heraus eine personell und technisch gut aufgestellte Wehr entwickelt habe. Bevor es 1928 zur offiziellen Gründung der Feuerwehr kam, wurden in der Gemeinde bereits Löschteiche und Gerätschaften, darunter eine einfache Spritze, zur Brandbekämpfung unterhalten. Die Gemeinden Spahn und Harrenstätte blieben von verheerenden Brandkatastrophen nicht verschont. Zeitzeugen berichteten, dass auf Initiative des damaligen Spahner Bürgermeisters Lambert Stevens zu einer Gründungsversammlung der Feuerwehr am 30. Juli 1928 in die Dorfschule Spahn eingeladen wurde. Auf der Gründungsversammlung wurde der Schmiedemeister Wilhelm Schrand zum Feuerwehrhauptmann der ersten Freiwilligen Feuerwehr Spahn ernannt. Ihm zur Seite stand Brandmeister Ahrens. „Ihr seid zur Stelle, wenn man Euch braucht – auch außerhalb des Einsatzdienstes“, lobte der Ratsvorsitzende abschließend die Kameraden.
Den Glückwunsch der Samtgemeinde Sögel überbrachte SG-Bürgermeister Günther Wigbers. Das Interesse an dem Festtag wertete er als Zeichen der hohen Anerkennung, die Feuerwehren genießen. Die Samtgemeinde werde weiterhin die Feuerwehr unterstützen und eine gute Ausrüstung sicherstellen. Der Antrag auf Einstufung als Stützpunktfeuerwehr werde von den politischen Gremien nach demokratischen Regeln bearbeitet.
Die Auswirkung der langanhaltenden Trockenheit in diesem Sommer und die damit verbundene Gefahr von Wald- und Flächenbränden habe gezeigt, wie wichtig das System der dezentral aufgestellten freiwilligen Feuerwehren in einem waldreichen Gebiet wie in der Samtgemeinde Sögel sei, hob Abschnittsleiter Gerd Köbbe hervor. Man habe auch dank der guten Zusammenarbeit der Ortswehren und der Unterstützung der Landwirte und Lohnunternehmen alle Brände rechtzeitig eindämmen können. Gemeindebrandmeister Heinz Lückenjans schloss sich Köbbes Worten an und gratulierte der Jubilarin im Namen aller Samtgemeindefeuerwehren.
Den Gästen bot sich am Nachmittag Gelegenheit, die technische Ausstattung der Spahnharrenstätter Wehr kennenzulernen. Im Rahmen einer Einsatzübung mit einem Zimmerbrandszenario zeigte die Einsatzabteilung, wie eine gut strukturierte Brandbekämpfung unter Einsatz von schwerem Atemschutz aussieht.
Die Mitarbeiter des Brandschutzmobils der VGH vermittelten zahlreiche Tipps zur Verhütung von Bränden, lösten Fett- und Spraydosenexplosionen aus und demonstrierten, wie man mit einfachen Mittel auch Brände im häuslichen Umfeld selber bekämpfen kann. Anhand eines sogenannten Rauchdemohauses wurde gezeigt, wie sich Feuer und Rauch in einem Wohnhaus ausbreiten können und wie wichtig lebensrettende Rauchmelder sein können. Die Gäste hat auch Gelegenheit, mit einem echten Strahlrohr an einem Wassergeschicklichkeitsspiel teilzunehmen. Hier stellten sowohl SG-Bürgermeister Wigbers als auch Abschnittsleiter Köbbe ihr Können unter Beweis. Währenddessen versorgten die Frauen der Feuerwehrleute die Gäste mit einem großen Kaffee- und Kuchenbuffet.
Text/Fotos: LB