Sögel – Das Forum Sögel hat sein zehnjähriges Jubiläum unter dem Motto „Wir in Europa – Europäisches Kulturerbe erleben“ mit 100 Gästen aus der niederländischen Partnergemeinde Noordenveld/Norg gefeiert.
„Nunmehr weit über 30 Jahre währt die Partnerschaft zwischen den Gemeinden Sögel und Norg“, freute sich Vorsitzender Bernd Eggert. Viele gemeinsame Aktivitäten in Freundschaft und gegenseitigem Verständnis hätten die Jahrzehnte geprägt. Die Zusatzbezeichnung „Information – Geschichte – Zukunft“ des Vereinsnamens erfasse laut Eggert das Motto des Festes. „Die Geschichte und Zukunft Deutschlands und der Niederlande sind eng mit Europa verknüpft, ein wesentlicher Teil davon ist das Kulturerbe dieser beiden Länder“, so Eggert. Mit dem Fest wollen die Organisatoren einen Beitrag zum „Europäischen Kulturerbejahr 2018“ leisten. Die Emsländische Landschaft hat die Initiative des Europäischen Parlaments und dem Rat der Europäischen Union aufgegriffen und für die Jahre 2018 bzw. 2019 insgesamt 20 Projekte ins Leben gerufen. „Mit unseren Projektpartnern der Regionen Emsland, Grafschaft Bentheim und Provins Drenthe möchten wir das immaterielle Kulturerbe verstärkt in das öffentliche Bewusstsein rücken“, erklärte Dr. Sebastian Traummüller, Kulturmanager der Emsländischen Landschaft. Dazu haben sich Akteure aus Deutschland und den Niederlanden zu gemeinsamen Arbeitsgruppen zusammengeschlossen, um Themen des kulturellen Erbes in grenzüberschreitender Perspektive zu erarbeiten. Neben dem Europafest in Sögel unter dem Titel „Grenzen, Traditionen, Identitäten“ seien unter anderem Ausstellungen und ein Poetry-Slam zum Thema „Grenzkultur“ geplant.
„Die Organisatoren haben sich ein Programm überlegt, das gemeinschaftlich durch Spiel und Spaß erleben lässt, was uns alle verbindet, wo wir gemeinsame Wurzeln haben und was wir voneinander lernen können“, dankte Bürgermeisterin Irmgard Welling. Diese Ansicht unterstützte auch der Bürgermeister der Gemeinde Norg/Noordenveld, Klass Smid. Er freute sich, anstelle „eines traurigen Gedenktages ein Fest zu feiern“. „Nur gemeinsam können wir voneinander lernen und das müssen wir auch tun“, ermutigte er die Anwesenden.
Der Europaparlamentsabgeordnete Jens Gieseke dankte den 140 ehrenamtlichen Mitgliedern des Forums. „Das Forum hat viele engagierte Mitarbeiter und das ist „Europa von unten“ – Europa fängt bereits in Sögel an“, appellierte Gieseke. Die Europäische Union könne laut Gieseke nur erfolgreich sein, wenn die Menschen für ein gemeinsames Europa ermutigt seien. Viele Politiker würden eine Distanz nach Brüssel aufbauen und dies sei ein großes Problem. „In erster Linie müssen alle Volksvertreter an das Gemeinwohl denken“, so Gieseke. Europa sei positiv und ein Friedensprojekt: „Europa steht für Offenheit, Freiheit und Toleranz.“ Dieses Bewusstsein müsse laut Gieseke verstärkt werden. Die Europäische Union debattiere aktuell über einen gemeinsamen gesetzlichen Europafeiertag. „Ich finde es ehrenwert, dass die Gemeinde Sögel und Gemeinde Norg in diesem Rahmen schon einen Schritt in Richtung des Feiertags gemacht haben“, dankte Gieseke den Organisatoren.
Zum Kennenlernen der Regionen haben die Initiatoren ein buntes Rahmenprogramm für Jung und Alt auf die Beine gestellt. „Von Anbeginn unserer Überlegungen war es uns wichtig, junge Menschen mit in die Gestaltung einzubeziehen, denn sie sind es, die das Motto „Wir in Europa“ mit Leben erfüllen und weiterentwickeln sollen“, so Eggert. Ziel sei es, die Erinnerungsarbeit zukunftsfähig zu machen. Neben lehrreichen Spiel- und Spaßangeboten konnten die Besucher sich an Infoständen bei Vertretern über die Regionen informieren. Regionale und niederländische Spezialitäten sorgten für den kulinarischen Austausch. Musikalisch begleitet wurde der ereignisreiche Nachmittag vom niederländischen Mandolinenorchester und der Kolpingkapelle Sögel. Ein besonderes Highlight war die Wiederholung eines spielerischen Wettkampfes in Anlehnung an die Fernsehsendung „ZDF Tandem“ aus dem Jahre 1988 mit Originalbesetzung der Mannschaften. Hierbei konnten die Sögeler ihre Gegner mit einem knappen Vorsprung schlagen.

Text/Foto: Marina Heller