Mitgliederversammlung der Feuerwehr Sögel
27. Mai 2018Sögel – „Die Feuerwehr Sögel blickt auf ein ereignisreiches Jahr zurück“, sagte Ortsbrandmeister Frank Tholen anlässlich der sehr gut besuchten Mitgliederversammlung und berichtete von einer hohen Zahl von Einsätzen. Leider habe man auch zu mehreren Verkehrsunfällen auch mit tödlichem Ausgang ausrücken müssen. Weiterhin forderten die Unwetterlagen die Feuerwehrleute im vergangenen Jahr in hohem Maß.
Neben dem regelmäßigen Übungsdienst führte die Wehr mehrere Einsatzübungen durch und gestaltete Dienstabende gemeinsam mit den Nachbarwehren Werpeloh und Klein Berßen, so Tholen. Diese Treffen dienten dazu, sich noch besser kennenzulernen, um für gemeinsame Ernstfalleinsätze gerüstet zu sein. Erfreulich sei, dass die örtlichen Schulen das Thema Brandschutz ernst nähmen und unter Beteiligung der Feuerwehr regelmäßig Evakuierungsübungen durchführten. Gern gesehener Gastgeber sei die Wehr bei den Schulen und Kindergärten, wenn es um die Brandschutzerziehung der kleinen Gäste gehe.
Um fit für den Einsatzalltag zu sein, besuchten regelmäßig Kameraden die Lehrgänge auf Kreis- und Landesebene. Sehr zufrieden zeigte sich Tholen mit der Dienstbeteiligung der derzeit 58 Feuerwehrleute, darunter zwei Frauen. Besonders aktiv waren Jörg Eveld und Sohn Hendrik, die fast keinen Dienstabend versäumten. Das Durchschnittsalter der Wehr liege bei 33 Jahren. Besonderen Anteil an der Nachwuchsgewinnung habe die Jugendfeuerwehr, deren Betreuung zusätzlich zum normalen Einsatz- und Übungsdienst geleistet werde. 16 Männer gehören zu der Altersabteilung unter Leitung von Ehrenbrandmeister Hans Arents. Sie kontrollierten das Hydrantennetz, kümmerten sie sich um die Grünanlagen beim Feuerwehrhaus und hielten die Oldtimer in Schuss.
Neu aufgenommen in die Wehr wurden Marvin Röwe, Sven Grabinski und aus der Jugendfeuerwehr Bernd Hermühlen, Matthis Kessen, David Klaß, Nick Kuhnke und Markus Künnen. Nach erfüllter Mindestzeit und erfolgreicher Teilnahme an Lehrgängen wurden befördert: Christian Winkel zum Feuerwehrmann, Jürgen Grote zum 1. Hauptfeuerwehrmann, Ludger Rötepohl und Gerit Ahrens zum Löschmeister.
Mit einem Präsent bedacht wurden Ralf Arents und Thomas Lübken, die 30 bzw., 20 Jahre der Feuerwehr angehören.
Der Rat der Samtgemeinde Sögel hat nach Auskunft des Ortsbrandmeisters die ersten Finanzmittel für die Ersatzbeschaffung des 31 Jahre alten Löschgruppenfahrzeuges LF 16 beschlossen. Somit könne man nun konkret in die Anschaffungsplanung einsteigen. Aber auch die Drehleiter sei mittlerweile 31 Jahre alt und bei den künftigen Anschaffungsplanungen zu berücksichtigen. Tholen bedankte bei der Samtgemeinde und Gemeinde Sögel und bei den Nachbarwehren sowie allen Mitgliedern der Wehr für die gute Zusammenarbeit und Unterstützung.
In seinem Jahresbericht über den Einsatz- und Übungsdienst vermeldete stellvertretender Ortsbrandmeister Markus Heller beeindruckende Zahlen.
Demnach rückte die Feuerwehr Sögel im vergangene Jahr zu 112 Einätzen aus, darunter alleine 33 Brände. Die Anzahl der Fehlalarme durch Brandmeldeanlagen sei auf 17 zurückgegangen, allerdings immer noch zu hoch. Die Unwetterlagen in 2017 hätten auch die Feuerwehr Sögel stark gefordert. Insgesamt verzeichnete die Feuerwehr Sögel im vergangen Jahr 2 760 Einsatzstunden und 3 775 Stunden für Dienst- und Übungsabende. Zu der Gesamtstundenzahl von 7 055 kommt noch der Zeitaufwand für die Betreuung der Jugendfeuerwehr hinzu.
Anhand von einzelnen Einsätzen erläuterte Heller, wie vielfältig die Aufgabenstellung der Feuerwehren gerade auch im technischen Bereich sei. Man habe den Übungsdienst auf die Anforderungen ausgerichtet und freue sich, dass die Feuerwehrleute dieses Angebot mit einer hohen Dienstbeteiligung annähmen. Gerade auch Unfälle mit tödlichem Ausgang seien nicht immer leicht zu verkraften. Daher biete die Feuerwehr Unterstützung an bei der Bewältigung der psychischen Belastung an.
Gerit Ahrens stellte als deren Leiter den Jahresbericht der Jugendfeuerwehr (JF) vor. Bei den 18 Dienstabenden mit vorwiegend feuerwehrtechnischer Ausbildung standen auch gesellige und sportliche Aktivitäten im Mittelpunkt der 26 Mitglieder im Alter ab zehn Jahren. Beim Bundeswettbewerb und der Leistungsspangenabnahme konnten die Gruppen der JF Sögel gute Ergebnisse erzielen. Zu den Höhepunkten des Berichtsjahres zählten der Besuch der befreundeten Jugendfeuerwehr aus Unna-Massen sowie der gemeinsame Dienstabend mit der Einsatzabteilung der Feuerwehr Sögel. Hier wurden realistische Lagen simuliert und gemeinschaftlich abgearbeitet. Die Ferienpassaktion gehörte ebenfalls zu den Aufgabenfeldern der Gruppe. Besonders erfreut zeigte sich Ahrens darüber, dass im letzten Jahr wiederum fünf Jungen in die Feuerwehr Sögel übernommen werden konnten. Zusätzlich zum normalen Feuerwehrdienet wendeten die Betreuer noch 2 137 Stunden auf.
Sehr zufrieden mit der Arbeit der Feuerwehr Sögel zeigte sich Samtgemeindebürgermeister Günter Wigbers. Zur Beschaffung des neuen Hilfeleistungslöschfahrzeuges (HLF 20) als Ersatz für das 31 Jahre alte bisherige Fahrzeug teilte Wigbers mit, dass der Samtgemeinderat bereits 100.000 Euro in den Haushalt eingestellt habe, so, dass die Planungen anlaufen können und 2019 mit der Übergabe zu rechnen sei. Die stellvertretenden Ortsbrandmeister Markus Heller und Guido Vagedes wurden zu sogenannten Verwaltungsvollzugsbeamte ernannt.
Gemeindebrandmeister Heinz Lückenjans und Abschnittsleiter Gerd Köbbe würdigten ebenfalls die Arbeit der Feuerwehr Sögel. Köbbe berichtete von den geplanten Änderungen im Niedersächsischen Brandschutzgesetz, die auch eine bessere Absicherung von Feuerwehrleuten bei gesundheitlichen Schäden beinhalteten. Da der sogenannte ABC-Zug des DRKs in Bawinkel aufgelöst worden sei, werden voraussichtlich die Feuerwehren im Emsland diese Aufgaben übernehmen. Köbbe appellierte an die Ortsfeuerwehren, sich an dem Aufbau dieses neuen Aufgabenfeldes zu beteiligen.
Text: LB / Foto: Feuerwehr