Leseabend zu dem Buch „Das Gloriettenkonzert“ von Gerd E. Gepp im Schlosskeller.

27. Mai 2018

Sögel: Aus einem Buch vorgelesen zu bekommen, dessen Handlung in unmittelbarer Nähe des Leseortes stattfindet, ist schon ein besonderes Erlebnis. Auf diesen Tatbestand wies Michael Hevicke, stellvertretender Vorsitzender der Stiftung Kulturkreis Clemenswerth, in seiner Begrüßungsrede die Gäste im Schlosskeller hin.

Der Schriftsteller Gerd E. Gepp, zugleich Vorstandsmitglied der Stiftung, trug verschiedene Textpassagen aus seinem Buch „Das Gloriettenkonzert – Wie ein Schlüssel zu verlorenen Gedanken“ vor, z.B.wie sich das einstige Liebespaar Susanne und Thomas zufällig in dem im Buch beschriebenen Konzert nach vielen Jahren wiedertrifft. Gepp wies in seiner Einführung darauf hin, dass seine Erzählung eine Mischung von Wirklichkeit und Fiktion sei. Die Idee zu diesem Buch sei entstanden aus der Erfahrung, schon seit vielen Jahren Zuhörer dieser Konzertveranstaltung zu sein und fast zehn Jahre lang Vorsitzender des Kulturkreises Clemenswerth und dass er solche Konzerte habe einkaufen müssen. Wenn Zuhörer ihm anschließend oftmals sagten, es sei  herrlich, im schönen  Ambiente vor der Gloriette im Klostergarten im Sommer zu sitzen, aber richtig zugehört hätten sich nicht, sie hätten an ganz etwas anderes gedacht, dann habe er dies als ein interessantes Kompliment aufgefasst. Gepp hatte zuvor den Zuhörern erläutert, er gehe in seinem Buch von folgender Hypothese aus: „Klassische Musik berührt in uns Emotionen, die sich ihrerseits in unseren Erinnerungen Beispiele suchen, wo wir diese Gefühle schon einmal in gleicher oder in ähnlicher Form erlebt haben.“ Gepp beschreibt in seinem Buch die gespielte Musik und geht mit dem Leser durch die Reihen der Zuhörer und schaut mit ihm gemeinsam in die Köpfe einzelner Konzertbesucher und stellt ihm die Frage: „Schau mal, was viele so denken bei der gerade gespielten Musik.“

Gepp sagte anschließend im Gespräch mit den Gästen, dass er während der kurzen Zeit als Leiter des „Literaturmuseums Levin Schücking“ gelernt habe, wie man Bücher schreibe. Jetzt schreibe er an einem Buch mit dem vorläufigen Titel: „Die Hochzeit im Klostergarten“, das frühestens 2019 herauskomme. Ferner  erzählte der Autor, dass er nur vormittags schreibe und nie länger als drei Stunden und dass er alles handschriftlich als Erstfassung formuliere. Den ersten Satz des Buches schreibe er zuletzt. Der ist im Buch so etwas wie die Ouvertüre in der Oper.

Herr Hevicke dankte anschließend Gerd Gepp, Regina Perk, der Wirtin des Schlosskellers und den Gästen für den unterhaltsamen, spannenden und teilweise lustigen Abend. Der Erlös des Abends kommt der Stiftung und damit der Kulturarbeit des Kulturkreises in Sögel zu.

Text/Foto: Ingrid Cloppenburg

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