Puppentheater „Hille Pupille“ spielt „Voll drauf“

25. Dezember 2017

Am 10.11. lud der Kulturkreis Clemenswerth in Lathen mit dem Puppentheater „Hille Pupille“ zum Stück „Voll drauf“ ein.

Der kleine Kater Felix ist unglücklich. Keiner möchte mit ihm spielen, die Hühner lachen ihn aus und bewerfen ihn mit Dreck. Der Hahn nutzt ihn aus und ist nur dann sein Freund, wenn Felix ihm Würmer sammelt. Das Schwein Gerda versucht zwar ihn aufzumuntern, aber als Felix sich nicht mit Essen ablenken lässt, weiß sie auch keinen Rat mehr und es kommt wie es kommen muss, beide streiten sich. Kater Felix ist danach noch unglücklicher, aber als er sich gerade so richtig schön in seinem Selbstmitleid aalen will, trifft er auf Millie. Millie ist eine kesse Mäusedame und sie und Felix sind alte Bekannte, normalerweise versucht Felix vergeblich Millie zu fangen und sie überlistet ihn mühelos (sehr zum Vergnügen der kleinen Zuschauer). Aber als Felix völlig darauf verzichtet sie zu jagen und nur vor sich hin starrt, versucht Millie ihn aufzumuntern. Ein schweres Stück Arbeit, aber es gelingt ihr und beide freunden sich an. Aber als Felix ihr daraufhin erklärt, dass Freunde sich nie alleine lassen, antwortet Millie ihm, dass Freundschaft Geben und Nehmen bedeutet und das man sich auch selbst mögen muss, um fröhlich zu sein. Felix probiert es, er sammelt glitzernde Steine, bringt das verfressene Schwein Gerda dazu, ihren Pferch zu verlassen und setzt sich gegenüber den streitlustigen Hühnern durch. Er wird immer fröhlicher und selbstbewusster, sodass er und Millie am Ende zusammen das Lied „Voll drauf“ singen, in dem es um Freundschaft und Eigenliebe geht. Unnötig zu erwähnen, dass der gesamte Saal mitklatschte, denn viele Kinder konnten sich gut in den kleinen Kater hineinversetzen.

Klaus und Hille Menning spielen ihre Stücke mit viel Herz und schaffen es auch während der Vorstellung auf die kleinen Zuschauer einzugehen, ohne das die Geschichte ins Stocken gerät, sodass die Atmosphäre des Theaters den Kindern ohne erhobenen Zeigefinger nahe gebracht wird. Auch ist der Inhalt der Stücke immer mit einem Hintersinn versehen, Probleme wie Schüchternheit, Langeweile oder auch das Gefühl keine Freunde zu haben, kennen Kinder wie Erwachsene, aber Kinder können oft nicht so genau sagen, woran es ihnen gerade fehlt. Durch die Fabeln die Hille Pupille ihnen zeigt und erzählt, erkennen sie sich nicht nur wieder, sondern bekommen auch Lösungsvorschläge an die Hand. Das alles geschieht ohne moralinsaure Monologe, die Charaktere haben Stärken und Schwächen und es sind keine Superkräfte nötig um Situationen zu meistern, kein Wunder also, dass die kleinen Zuschauer gebannt mitfieberten und sich am Ende nicht trennen wollten.

 

Text: Felicitas Erhardt

 

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