Vierte Sprachheilkindergartengruppe in Sögel eröffnet

1. November 2017

Sögel – In diesem Sommer wurde die vierte Gruppe im Sprachheilkindergarten des St. Lukas-Heimes Papenburg in Sögel eröffnet. Vor zehn Jahren hatte das St. Lukas-Heim eine Zweigstelle des Sprachheilkindergartens in Sögel im Eingang des Gewerbegebietes „Mühlenberg“ eingerichtet. Begonnen wurde mit zwei Kindergartengruppen, in denen jeweils 8 Kinder gefördert wurden. Mit der Einrichtung einer vierten Gruppe in Sögel wird dem gestiegenen Bedarf begegnet, vor Ort differenzierte Fördermöglichkeiten vorzuhalten.  Denn es gilt der Leitsatz: Kurze Wege für kleine Füße.

Bürgermeisterin Irmgard Welling und Gemeindedirektor Günter Wigbers machten sich ein Bild über die Entwicklung des Sprachheilkindergartens. „Unser Sprachheilkindergarten ist eine Tageseinrichtung. Wir nehmen Kinder im Vorschulalter auf, bei denen eine verzögerte oder gestörte Sprachentwicklung vorliegt.“, erklärte Geschäftsführer des St. Lukas-Heimes Heinz-Bernhard Mäsker seinen Gästen. „Um eine ganzheitliche Förderung der Kinder zu ermöglichen, arbeiten unsere Fachkräfte aus den Fachbereichen Pädagogik, Logopädie, Heilpädagogik, Psychomotorik und Psychologie eng zusammen.“ Theresia Vismann-Többen, Leiterin des Sprachheilkindergartens, führte weiter auf: „Da auch andere Entwicklungsbereiche in enger Verbindung mit dem Spracherwerb stehen, fördern wir auch bei der Erlangung zusätzlicher sozialer und emotionaler Kompetenzen. Dabei setzen wir auf eine enge Zusammenarbeit mit den Eltern. Die Kosten für die Förderung und Betreuung tragen das Land Niedersachsen und die Krankenkassen. Dazu ist die Bewilligung eines Antrags in jedem Einzelfall erforderlich.“ Das Ziel sei eine möglichst frühe Rückführung in einen Regelkindergarten oder eine Regelschule. In der Regel sei der Übergang nach einem Jahr möglich.

Welling und Wigbers bedankten sich, dass das Lukas-Heim vor Jahren diesen Schritt nach Sögel getan hat. „Ihr seid ein Segen für die Familien in unserer Region, die nun den Bedarf an Sprachförderung für Ihre Kinder vor Ort wahrnehmen können.“ Ihnen blieben dadurch lange Wegstrecken nach Papenburg erspart.

Sie erkundigten sich nach den Ursachen für den ständig steigenden Bedarf nach Sprachförderung. Diese seien vielfältig, erklärten die Gastgeber. Häufig sind es sicherlich gesundheitliche Störungen, wie z.B. schlechtes Hören oder genetische Auswirkungen ein Grund mit,  was zu Sprachstörungen führen kann. Aber wir erkennen auch eine sich ändernde Kommunikationskultur in den Familien. Beide Elternteile arbeiten oft, digitale Geräte und Medien sind ständig in Betrieb, traditioneller familiärer Gesprächsaustausch beim Frühstücken, Mittagessen und Abendessen kommt oft zu kurz. Einfach gesagt, man spricht zu wenig miteinander. Vismann-Többen: „Das regelmäßige Sprechen mit dem Kind ist von großer Bedeutung für die Sprachentwicklung eines Kindes.“ In keinem Fall solle man sich in Schuldzuweisungen üben sondern dem Kind die nötige Unterstützung zukommen lassen.

Text/Foto: Ingrid Cloppenburg

 

 

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