Schulabgänger in der SG Sögel fast ausnahmslos versorgt

8. September 2017

 „Mehr Wertschätzung für Berufsausbildung“ – Vier Flüchtlinge gehen in die Lehre

Sögel: In der Samtgemeinde Sögel sind die Schülerinnen und Schüler, die vor den Sommerferien die Schulen verlassen haben, fast ausnahmslos versorgt. Mit der Vermittlung von vier jungen Asylbewerbern in Ausbildungsverhältnisse beginne auch deren berufliche Bildung zu gelingen. Sorgen bereitet dem Sögeler Samtgemeindebürgermeister Günter Wigbers der anhaltende Akademisierungstrend in der Berufsbildung.

„Glänzende Aussichten“ sieht er dagegen für all diejenigen, die sich für eine Ausbildung in Handel, Handwerk und Gewerbe entschieden hätten. „Unsere jungen Menschen werden gerade im Handwerk mit offenen Armen empfangen und haben dort aussichtsreiche berufliche Perspektiven. Das Lohnniveau hat sich deutlich verbessert, und ich bin fest davon überzeugt, dass sich diese Tendenz fortsetzen wird, ja fortsetzen muss.“

Die Oberschule am Schloss und das Hümmling-Gymnasium unterbreiteten während der Schulzeit umfangreiche Angebote zur beruflichen Orientierung. Und trotz rosiger Aussichten im Handwerk und verarbeitenden Gewerbe sei die Quote der  Ausbildungswilligen mit weniger als 15 Prozent der Schulabgänger deutlich zu gering.

„Der anhaltende Akademisierungstrend der Berufswelt macht mir Sorgen. Gerade unsere duale Berufsbildung ist international anerkannt und war bisher immer ein Schlüsselfaktor für wirtschaftlichen Entwicklung, Wettbewerbsfähigkeit und Wohlstand. Ich wäre sehr dafür, dass wir in den Elternhäusern, an den Schulen und in der Gesellschaft insgesamt die berufliche Ausbildung deutlich höher wertschätzen.“

An der überdurchschnittlich guten regionalen Wirtschaftsentwicklung und der enormen Nachfrage nach Auszubildenden und Arbeitskräften werde deutlich, wie sehr wir auf eine hohe Geburtenrate, auf ein breites Angebot an Kinderbetreuungseinrichtungen, aber eben auch auf den Zuzug von Menschen aus anderen Ländern angewiesen seien.

„Viele Haupt- und Ehrenamtliche kümmerten sich nach wie vor mit großem Engagement darum, Asylbewerber und anerkannte Flüchtlinge sprachlich zu fördern und für eine Ausbildung fit zu machen. Vier junge Flüchtlinge hätten am 1. August in der Samtgemeinde Sögel einen Ausbildungsplatz in handwerklichen Berufen als Schweißer, KFZ-Mechaniker oder Friseur begonnen; weitere junge Menschen würden auf eine Ausbildung vorbereitet.

Im Zuge der emsländischen Ausbildungsinitiative bemühten sich jetzt in der Endphase alle Bürgermeister der Mitgliedsgemeinden und auch die Samtgemeindeverwaltung Sögel um die bisher unversorgten Schulabgänger.

„Unsere ohnehin kleine Liste der unversorgten Schulabgänger ist weitgehend abgearbeitet. Gerade einmal drei junge Menschen hätten in der Samtgemeinde Sögel bisher keinen Ausbildungsplatz, seien unentschlossen oder würden beraten, sich beruflich auch in einem anderen als in ihrem Wunschberuf zu bewerben. Ausbildungsplätze jedenfalls gibt es genug.“

Text: Günter Wigbers
Samtgemeindebürgermeister der Samtgemeinde Sögel
Gemeindedirektor der Gemeinde Sögel

 

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