Das Gedenken an die Opfer hochhalten

14. Mai 2017

Sögel – Mit Bürsten, Eimern, Putzlappen und Reinigungsmittel waren Schüler und Schülerinnen der Nachmittags-AG „Schule ohne Rassismus“(SOR)  der Schule am Schloss in Sögel unterwegs, um die Stolpersteine, die der Künstler Gunter Demnig aus Köln in den letzten Jahren an verschiedenen Stationen in Sögel  verlegt hatte, zu reinigen und zu polieren. Bürgermeisterin Irmgard Welling  hatte sich über die  Anfrage der Schule am Schloss  zum geplanten AG- Projekt sehr gefreut. So besuchte sie im Vorfeld die SOR-AG, um den Siebt-, und Achtklässlern den historischen Aspekt der Stolpersteinverlegung nahe  zu bringen.  Sie erzählte von den Schicksalen der deportierten jüdischen Bürger in Sögel und von den Familien, für die bereits Stolpersteine verlegt worden waren. „Niemand soll die schrecklichen Taten, die sich vor 70 Jahren ereignet haben, vergessen“, sagte sie und fügte hinzu: “Ich freue mich, dass ihr mit der Stolperstein-Reinigungs-Aktion ein Zeichen zur Toleranz in der Gesellschaft setzen wollt“. Mit den zehn x zehn cm großen und mit Messingplatten ausgestatteten Betonsteinen soll an die  jüdischen Einwohner aus Sögel erinnert werden, die von den Nationalsozialisten deportiert und in den Konzentrationslagern ermorden worden sind.  Bei der  Reinigungsaktion der kleinen „Denkmäler“, die für die Schüler und Schülerinnen der SOR- AG  unter der Leitung von Lehrerin Marion Geers und Schulsozialarbeiter Sebastian Straeck-Bühler zum ersten Mal stattfand,  wurden  drei Stationen geschafft.  „Einige Messingplatten hatten sich durch Witterungseinflüsse so verfärbt und waren sehr dunkel geworden, so dass man sie kaum wiederfinden konnte“, erklärte Sebastian Straeck-Bühler. Nach der Grundreinigung wurde das Metall von den engagierten Schülern kräftig poliert, so dass der Belag verschwand  und die Messing-Oberflächen im neuen Glanze erstrahlten. Irmgard Welling erklärte:“ Ich sehe diese  großartige Initiative  als eine besondere Möglichkeit für die Schüler, Geschichte hautnah zu erfahren und sich mit  der NS-Terrorherrschaft aktiv auseinander zu setzen.“  Während der Reinigungsaktion wurden Gedenktexte verlesen und Rosen auf die polierten Stolpersteine gelegt, um die Aufmerksamkeit der Passanten auf die Steine zu  lenken. “Als Schule ohne Rassismus verfolgt die Schule am Schloss das Ziel, junge Menschen für Themen wie Rassismus und Rechtsextremismus zu sensibilisieren und ihnen soziale Kompetenzen mit auf ihren Lebensweg zu geben. Wir werden diese Aktion ein bis zweimal im Jahr ausführen, um dem Vergessen entgegenzuwirken“ sagte Marion Geers.

Text: Gisela Arling / Foto: Schule am Schloss

  

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