Erster Hilfstransport der Kolpingsfamilie Werpeloh nach Rumänien
1. Februar 2017Werpeloh – Erstmalig haben Kolpinger aus Werpeloh einen humanitären Hilfstransport nach Rumänien durchgeführt. Hinter Martin Schmitz, Ludger Lammers und Luis Cioc liegen fünf Tage voller neuer Erfahrungen und bleibender Eindrücke.
„Das muss ich erst verarbeiten und sacken lassen“, erklärt Schmitz kurz nach der Wiederkehr auf Anfrage unserer Redaktion. Der Vorsitzende der Kolpingsfamilie Werpeloh hat viel gesehen, was in Deutschland nicht vorstellbar wäre. „Kalte Häuser ohne Strom, Wasser oder Toilette sind da keine Seltenheit.“
Gemeinsam mit seinen Kolpingskollegen Lammers und Cioc hat er sich am zweiten Weihnachtstag auf den Weg in Richtung der rumänischen Stadt Oituz im Osten des Landes gemacht. Der vollgepackte Transporter meisterte die knapp 2500 Kilometer ohne Probleme. „Auch etwa 30 Zentimeter Neuschnee in den Karpaten konnten uns nicht aufhalten“, so Schmitz. An den Grenzen verliefen die Kontrollen reibungslos. „Da wir uns vorher bei den mit Hilfstransporten nach Rumänien erfahrenen Kollegen von Helping Hands erkundigt haben, wussten wir, welche Dokumente benötigt wurden und worauf wir achten mussten.“
Vor Ort in Oituz hatten die drei Kolpinger viele Sachspenden für eine im vergangenen September eröffnete Kindertagesstätte dabei. „Denen mangelt es noch an Vielem“, berichtet der Vorsitzende. Außer Kleidung hatten die Werpeloher auch einen Trockner und Spielsachen für die Kinder an Bord. Fast 150 Kartons hatte der Transporter geladen. „Der hatte fast schon Übergewicht“, so Schmitz.
Von jedem Gesicht haben die Kolpinger nach seinen Worten tiefe Dankbarkeit ablesen können. „Ich habe viel Elend gesehen, worunter die Kinder am meisten leiden.“ Außer von Dankbarkeit seien die Tage in dem osteuropäischen Land auch von einer großen Gastfreundschaft geprägt gewesen. Als wertvoll habe sich erwiesen, dass mit Luis Cioc ein Kolpinger mitfuhr, der die Sprache beherrscht und als Dolmetscher fungierte.
In Gesprächen mit Kolpingern in Rumänien sei ihnen geraten worden, eher Gegenstände zu schenken als Geld. „Dies würde von Erwachsenen oft in Alkohol gesteckt und die Kinder hätten nichts davon“, so Schmitz.
Der erste Hilfstransport ist nach seinen Worten mit Sicherheit nicht der letzte gewesen. „Wir alle werden lange im Hinterkopf behalten, was wir vor Ort bewirkt haben.“ Dieses Gefühl lasse auch die Strapazen und die mehr als 50 Stunden Fahrzeit in den Hintergrund rücken. Auf ein genaues Datum für die zweite Tour will sich der Kolpingsvorsitzende allerdings noch nicht festlegen. „Auch das wird wieder recht kurzfristig geplant.“
Text/Foto: Annette Schmitz