Friedensbaum anlässlich des Volkstrauertages gepflanzt
1. Januar 2017Irmgard Welling appelliert daran, die Erinnerung wachzuhalten
Sögel – Anlässlich des Volkstrauertages wurde in Sögel ein Friedensbaum im Verlauf der Gedenkveranstaltung am Ludmillenhof gepflanzt. 45 Flaggen um- flattern den neu gesetzten Baum. Jede in Sögel vertretene Nation wurde mittels einer entsprechenden Flagge dargestellt. Die ausländischen Mitbürger übermittelten in ihrer jeweiligen Landesssprache einen Friedensgruß.
Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger aus Sögel wohnten der Gedenkveranstaltung beim Ludmillenhof bei. Bürgermeisterin Irmgard Welling freute sich über die große Resonanz. Die Kolpingskapelle Sögel sowie der Männergesangsverein Harmonie umrandeten die Gedenkfeier mit dem Anlass entsprechenden Melodien. Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr Sögel und des Schützenvereins Sögel waren ebenfalls anwesend.
„Der Volkstrauertag erinnert uns an alle Opfer von Krieg und Gewalt, derer wir gedenken wollen. Zugleich ist er ein Tag des Nachdenkens darüber, wie wir heute auf Krieg und Gewalt reagieren und was wir – ganz persönlich, aber auch als reiches Land in einem freien und friedlichen Europa – für Freiheit und Menschlichkeit auf der Welt tun können“, führte Welling in ihrer Rede auf. „In diesem Jahr möchte ich meine Ausführungen, unser gemeinsames Gedenken und das gemeinsame Pflanzen eines Friedensbaumes den Kindern und Familien widmen, die unter den Auswirkungen von Krieg und Gewalt besonders in Syrien zu leiden haben. An niemandem gehen die dauernde Angst, die stete Unruhe und der Verlust geliebter Menschen spurlos vorbei, doch Kinder und Jugendliche werden hiervon besonders geprägt. Denken wir an die Bilder von Aleppo, an die Flüchtlingsboote im Mittelmeer, an das Bild des angespülten toten Flüchtlingskindes, das um die Welt ging und den bloßen Flüchtlingszahlen ein emotionales Gesicht gegeben hat.“
Welling appellierte daran, wachsam zu sein. „Wir fühlen uns im reichen und freien Europa sicher, vielleicht zu sicher. Noch können wir uns nicht vorstellen, dass bald auch vor unserer Haustür Ressourcenkämpfe toben könnten. Doch ich bin der Überzeugung, sich in Sicherheit zu wiegen, ist der falsche Weg.“ Sie zitierte einen Rundfunkbeitrag: „Wer sind wir, dass wir glauben, dass bei den großen Krisen und Kriegen auf der Welt bei uns hier einfach alles beim Alten bleibt, sich nichts verändern darf oder wird.“
Anschließend machten sich die Teilnehmer gemeinsam auf den Weg zum Standort der ehemaligen Synagoge und hielten eine Schweigeminute ab. Weiter ging es dann zum Kriegerehrenmal beim Ludmillenhof, wo unter musikalischer Begleitung zwei Kränze niedergelegt wurden. Rein Talens von der niederländischen Partnergemeinde Norg forderte ebenfalls zur Erinnerung auf: „Wir dürfen nicht vergessen, dass Frieden keine Selbstverständlichkeit ist. Insofern sind wir alle aufgefordert, unseren Beitrag zum Erhalt des Friedens zu leisten. Für ein friedvolles, soziales Miteinander fern von Neid, Missgunst, Hass und Gier.“ Die Letztgenannten seien Gefühlsebenen, die zu Krieg und Terror führen.
Text/Foto: Gemeinde Sögel