Ein Dorfladen fällt nicht vom Himmel – Verein Staverner Kosum in Gründung
1. Januar 2017Stavern – Mit den Worten „Ein Dorfladen fällt nicht vom Himmel“ begann Pfarrer Horstmann seine Moderation im bis auf den letzten Platz besetzen Saal der Gaststätte Krange. Dem Pfarrer, der sich bereit erklärt hatte, die Moderation an dem Abend zu übernehmen, hatte es im ersten Moment die Sprache verschlagen, als er vor der überwältigen Kulisse seine Ausführungen begann. Seine Erwartungen aber auch die der Verantwortlichen wurden bei weitem übertroffen. Die Resonanz zeigte deutlich, dass die Staverner bereit sind, die Entwicklung des Ortes, wozu zweifelsohne natürlich ein Dorfladen zählt, selbst in die Hand zu nehmen.
Im weiteren Verlauf der Versammlung stellte der Vorsitzende des in Gründung befindlichen Vereins „Staverner Konsum“, Heinz Niers, das Projekt vor. Niers bedankte sich in erster Linie bei allen Bürgern, die durch ihr Kommen ein deutliches Interesse gezeigt hätten. In seinen Ausführungen stellte er die Entwicklung des Projektes vor. Die Idee sei vor einem Jahr, nachdem der örtliche Bäcker seinen Betrieb aus gesundheitlichen Gründen schließen musste, am Frühstückstisch im Hause von Jens Suren-Schmits entstanden. Er war es dann auch, der viele Gespräche geführt hatte und schließlich diese Idee in die Tat umgesetzt habe. Nachdem mehrere Möglichkeiten ausgelotet worden seien, habe man sich schließlich im Rahmen einer Arbeitsgruppe für die Gründung eines Vereins entschieden. Wichtig seien hier auch Gespräche gewesen, wobei Vertreter der örtlichen Politik, Helmut Rawe und Gerd Rode, beteiligt worden seien. Beide hätten sofort ihre Unterstützung zugesagt.
Am 20.10.2016 wurde der Verein „Staverner Konsum“ gegründet. Neben dem Vorsitzenden Heinz Niers gehören Franz Bröker als Stellvertreter, Claudia Bloms als Kassenführerin und Simone Suren-Schmits als Schriftführerin an. Sie wurden bei der ersten Mitgliederversammlung am 08.11.2016 gewählt.
Der Verein wird nach der Zusage durch die Raiffeisenbank Emsland Mitte das Bankgebäude in der Ortsmitte kaufen und den Gebäudeteil „Warenlager“ zu einem Dorfladen umbauen. Auf einer Fläche von 80 qm wird ein Verkaufsraum mit Cafe entstehen. Mit der Firma Kemper aus Apeldorn, die bereits mehrere Dorfläden im Emsland betreibt, wurde ein erfahrener Partner gefunden. Die täglichen Öffnungszeiten von 06 – 13 Uhr und von 15-18 Uhr, sowie am Samstag von 6-12 Uhr und am Sonntag von 8-10 Uhr fanden allgemeine Zustimmung.
Für den Betrieb des Cafés wird Kemper in Absprache mit dem örtlichen Gastwirt Markus Kubath eine ausgewogene Lösung finden.
Der neu gegründete Verein muss jetzt in der ersten Phase dafür sorgen, dass die Finanzierung auf sichere Füße gestellt wird. Hierzu sind sie darauf angewiesen, dass möglichst viele Bürger der Gemeinde Stavern Mitglied des Vereins werden und einen Aufnahmebeitrag von 200 Euro zahlen. Die allgemeine Zustimmung in der Versammlung ließ erkennen, dass die anvisierte Zahl von 300 Mitgliedern erreicht werden kann. Außerdem hatte der Gemeinderat bereits in seiner letzten Sitzung einer Förderung von 25.000 Euro zugestimmt. Ein Antrag an den Landkreis Emsland, die aus einem speziell dazu aufgelegten Programm den gleichen Betrag in Aussicht gestellt haben, wurde auf den Weg gebracht. Samtgemeindebürgermeister Wigbers erläuterte in seinem Vortrag mehrere Modelle der Fördermöglichkeiten durch die Europäische Union. Eine Unterstützung durch die Samtgemeinde Sögel wurde ebenfalls zugesichert. „Ich beantrage schon an dieser Stelle die Mitgliedschaft der Samtgemeinde Sögel in dem Verein Staverner Konsum, so die abschließenden Worte des SG-Bürgermeisters.
Abschießend wurden die Versammlungsteilnehmer, die sich eine Mitgliedschaft in dem Verein vorstellen könnten, gebeten, sich von den Plätzen zu erheben. Der Großteil der Anwesenden erhob sich von den Plätzen und signalisierte mit Applaus die Zustimmung. Überwältigt von diesem Ergebnis schloss der Vorsitzende die Versammlung. Weihnachten soll eine erste Bilanz gezogen werden. Sollte diese positiv ausfallen könnte schon im Sommer 2017 der Dorfladen in Betrieb genommen werden.
Text/Foto: Gerd Rode