Besuch der Kolpingskapelle Sögel im Forum Sögel
10. Oktober 2016Sögel – Im Rahmen eines Familientages besuchte eine 20-köpfige Gruppe der Kolpingskapelle Sögel das Forum Sögel. Der Vorsitzende des Vereins, Bernd Eggert, führte die Besucher zunächst in die Arbeit und Ziele der Geschichts-, und Zukunftswerkstatt ein und verwies dabei auf ein Zitat von Altbundespräsident Köhler „ Nur wer die Geschichte kennt, kann die Gegenwart und die Zukunft gestalten“. Er berichtete, dass zu den Aktivitäten des Forums u.a. Führungen, Veranstaltungen, der Betrieb der Geschichtswerkstatt, die Gestaltung und die kostenlose monatliche Auslieferung der Broschüre „Informationen für Sögel und Umgebung“ (IfS) an alle Haushalte der Samtgemeinde sowie Ausstellungen, Kontakte mit der niederländischen Partnergemeinde Norg und der Europäische Geschichtsweg zählen. Eggert erwähnte mit Stolz die Ehrung des Forums im letzten Jahr mit dem Preis der Emsländischen Landschaft als einziger Verein.
In der Werkstatt wird die geschichtliche Aufarbeitung von 1797 – 1945 präsentiert, wobei in drei Teilabschnitten vorgegangen wurde: Kaiserzeit bis 1918, Weimarer Republik bis 1933, sog. Drittes Reich bis 1945 mit den Schwerpunktthemen politische Situation, Arbeit und Wirtschaft, Landschaft und Lebensumfeld, Bauen und Wohnen sowie Katastrophen. Zurzeit arbeiten viele ehrenamtliche Helfer an der Fortführung der Geschichts- und Zukunftswerkstatt von 1945 bis in die Jetztzeit.
Heiner Wellenbrock, Gerlinde Lammers, Bernd Eggert und Hermann Wichmann vom Forum-Team erklärten den Besuchern beim Rundgang durch die Werkstatt die Anschauungstafeln sowie die Bildschirm-, und Aktivstationen, mit denen dem Besucher ein lebendiges, anschauliches Bild der Geschichte vermittelt wird. Dabei werden inzwischen modernste, museumspädagogische Mittel eingesetzt. „Durch die Funktion als außerschulischer Lernort werden besonders die jungen Leute angesprochen. Das Forum hat es sich zur Aufgabe gemacht, Heimatgeschichte an junge Leute heranzubringen und Geschichte erlebbar zu machen“, sagte Heiner Wellenbrock und Gerlinde Lammers fügte hinzu: „Schon Kindergartenkinder werden mit einbezogen und lernen an verschiedenen Aktionsstationen beispielsweise zum Thema ´Boden – Bäume – Wald`, wie sich der Waldbestand im Laufe der Zeit auf dem Hümmling verändert hat und wie man neue Wälder auf dem sandigen Boden anpflanzte, wobei immer das Sehen und Fühlen im Mittelpunkt stehen.“ Hermann Wichmann teilte den Besuchern mit, das Forum habe 50 000 Fotos des früheren Fotografen Werner Holtmann erwerben können, die nun chronologisch aufgearbeitet und digitalisiert werden.
„Wir müssen wissen, wie es zur Menschenverachtung im Dritten Reich, zum Zweiten Weltkrieg und zum Dritten Reich selbst kam, damit wir damit umgehen und es besser machen können“, sagte Bernd Eggert. „ Wenn wir die Vergangenheit kennen, können wir die Gegenwart besser verstehen und haben die Chance, die Zukunft aufgeklärt und menschlich zu gestalten. Genau das ist ein Hauptzielt der Geschichts- und Zukunftswerkstatt“, fügte Heiner Wellenbrock hinzu.
Zum Schluss überraschte Hermann Wichmann die Musiker noch mit der Präsentation einiger alter Fotos von den Anfängen der Kolpingskapelle Sögel. Alfons Arling bedankte sich im Namen aller Besucher für den interessanten Einblick in die Themenwelt der Geschichtswerkstatt und kündigte bereits einen erneuten Besuch an, sobald der neue Teilabschnitt fertiggestellt sei.
Text/Foto: Gisela Arling