Ammar Dawood soll Amt übernehmen
10. Oktober 2016Flüchtlingsbeauftragter Brachem hört in Sögel auf
Sögel – Der Flüchtlingsbeauftrage der Samtgemeinde Sögel, Johannes Brachem, hört Ende September bei der Kommune auf. Seine Nachfolge soll im kommenden Jahr der Bundesfreiwilligendienstler Ammar Dawood antreten.
Wie Samtgemeinde (SG)-Bürgermeister Günther Wigbers (CDU) auf der jüngsten SG-Ratssitzung mitteilte, werde Johannes Brachem – so sei es von Anfang an geplant gewesen – nach einem Jahr die SG wieder verlassen.
Seine Stelle wird demnach ab Oktober wieder frei. Brachem wird sein Studium der Psychologie wieder aufnehmen, um seinen Master zu machen. Die Nachfolge soll Ammar Dawood bestreiten. Er könne bei der Arbeit als Flüchtlingsbeauftragter der SG anfangs vom Bildungszentrum A+W unterstützt werden, teilte Wigbers mit.
Derzeit absolviere er noch sein Bundesfreiwilligenjahr bei der Kommune. Dieses dauere noch bis zum Ende dieses Jahres, sodass Dawood dann im Januar seinen Dienst beginnen könne.
„Wir bedauern es sehr, dass Johannes Brachem geht“, sagte Wigbers. Der 24-Jährige habe „hervorragende Arbeit geleistet“, so der Verwaltungschef. Man verliere einen guten Mitarbeiter.
Dennoch zeigte sich Wigbers überzeugt davon, dass auch der aus Syrien stammende Dawood einen guten Job machen werde. „Er hat sehr schnell Deutsch gelernt“, so Wigbers. Derzeit unterstütze Dawood Brachem in der täglichen Arbeit.
Ab September soll im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung zudem eine neue Datenbank genutzt werden, mithilfe derer alle Kooperationspartner etwa den Status eines Flüchtlings einsehen könnten. Auch soll so besser geklärt werden, wer welche Aufgaben übernehme. Das langfristige Ziel laute, die Menschen in Arbeit zu bringen, so Wigbers. Auch die Arbeit der Übersetzer solle so vernetzt werden. Ein 14-tägiger Austausch aller in der Flüchtlingssozialarbeit tätigen Parteien soll stattfinden. Klare Zuständigkeiten sollen geschaffen werden, koordiniert durch das Willkommensbüro.
Wie Wigbers weiter mitteilte, gibt es momentan 265 Flüchtlinge in der SG Sögel. Diese teilten sich auf die Gemeinde Sögel (154 Flüchtlinge), Börger (59), Werpeloh (31), Klein Berßen (10), Spahnharrenstätte (9) und Stavern (2) auf.
Durch Verwaltung und Politik seien vielfältige Hilfsangebote wie die Bürgergenossenschaft, mithilfe derer Häuser für Flüchtlinge und andere sozial benachteiligte Menschen gebaut würden, entstanden. Dazu zählte Wigbers auch den Runden Tisch, ein Möbellager, eine Postkarten-Aktion, die Einrichtung der Notunterkunft sowie den Einsatz des Bauhofes der Gemeinde.
Auch personelle Konsequenzen hätten sich ergeben. Neben Brachem seien mehrere Personen bei der Samtgemeinde angestellt worden, die sich um die Belange der Flüchtlinge kümmerten.
Die unterschiedlichen Kooperationen seien im neuen Willkommensbüro organisiert worden. Zusammengearbeitet habe die Samtgemeinde mit der Caritas, dem Kolping, dem Marstall Clemenswerth und dem A+W Bildungszentrum sowie dem Malteser Hilfsdienst und vielen weiteren Personen und Organisationen. Insgesamt seien 13 Sprachkurse in der SG entstanden.
Text: Ems-Zeitung, Mirko Moormann / Foto: Samtgemeinde Sögel