Justin Schallock: „Freude am Fußball treibt mich an“

6. Juni 2016

Sögel – Von den Minikickern des SV Sigiltra Sögel über die Niedersachsenauswahl in das Nachwuchsleistungszentrum des SC Freiburg.

Mit einem Schreiben des damaligen Trainers der Sögeler Minikicker, Arnold Welling, in der Saison 2006/2007 fing das Fußballspielen für Justin Schallock an. Welling lud zum Trainingsbeginn seiner neuen Mannschaft ein. Justins erstes Training fand somit am 01.09.2006 an. „Eigentlich sollte Justin sich nur etwas die Zeit vertreiben und sich sportlich betätigen. Dass er zum Fußball kam, war eher zufällig. Es hätte auch jede andere Sportart sein können“, berichtet sein Vater Thorsten Schallock. Mittlerweile hat Justin es in die Niedersachsenauswahl geschafft.

Für Welling waren die Minikicker mit den Spielern des Jahrgangs 2001 eine Ausnahmemannschaft. So spielte die Mannschaft bereits in der Rückserie bei der F3-Jugend mit. Die G-Jugend wurde dabei übersprungen. Im Spieljahr 2009/2010 hat Justin dann mit der F-Jugend-Mannschaft des SV Sigiltra Sögel alles gewonnen, was es zu gewinnen gab. Nach der gewonnenen Hallenkreismeisterschaft wurden sie auch Emslandmeister auf dem Feld und damit beste F-Jugend des Landkreises Emsland. „Wir wussten gar nicht, wie es ist, ein Spiel zu verlieren“, erinnert sich Justin an diese Zeit. Auch in der E- und D-Jugend von Sigiltra setzte sich die Erfolgsserie unter Arnold Welling und den neuen Trainern Jürgen Rolfes und Stefan Grote fort. Während seiner E-Jugend-Zeit fanden die Sichtungen für die Kreisauswahlmannschaft Emsland-Nord statt. Vom SV Sigiltra Sögel schafften mit Janik Rolfes, Michael Welling, Janis Grote und Justin Schallock erstmals gleich 4 junge und talentierte Fußballer eines Jahrgangs den Sprung in die Kreisauswahl.

Zuvor waren hier Fußballer des SV Sigiltra Sögel kaum vertreten. Nach zwei Jahren in der Kreisauswahl wechselte er dann mit Janik Rolfes und Janis Grote in den DFB-Stützpunkt Emsland-Nord, der wöchentlich in Sögel trainiert. Jetzt wurde auch mal ein Fußballspiel verloren. „Das war erst gewöhnungsbedürftig“, flachst Justin. Er habe es sportlich genommen. Im Jahr 2014 hat sich dann der DFB-Stützpunkt Emsland-Nord unter dem Stützpunkttrainer Jupp Specken für den Avacon-Cup in Barsinghausen qualifizieren können. Hier trat die Mannschaft gegen Mannschaften aus den Talentschmieden von Hannover 96, Eintracht Braunschweig oder VFL Wolfsburg an.

Im Endspiel konnten die Spieler des DFB-Stützpunktes Emsland-Nord gegen den VFL Wolfsburg gewinnen und den Avacon-Cup ins Emsland holen. Bei den Qualifikations- und Sichtungsturnieren fiel Justin auch den anwesenden Trainern des Niedersächsischen Fußballverbandes auf, und er bekam eine Einladung zum Sichtungstraining der Niedersachsenauswahl. Das bedeutete für ihn, jeweils ein Wochenende im Monat zum Auswahltraining nach Barsinghausen zu fahren. Seine Eltern haben ihn dabei immer unterstützt. Sie übernahmen die Fahrdienste und waren immer mit Herzblut am Spielfeldrand. Ihnen war dabei keine Anstrengung zu groß, so die Eltern Nicole und Thorsten Schallock.

Nach 8 Jahren beim SV Sigiltra Sögel wechselte Justin dann im Sommer 2014 in das Jugendleistungszentrum des SV Meppen, wo er weiter gefördert und in der U- 15 in der Landesliga spielt. Die Eltern achteten darauf, dass Justin stets gefördert, aber nicht überfordert wurde. „Justin geht in die 9. Klasse des Hümmling-Gymnasiums in Sögel, der Unterricht ist ebenso wichtig!“, zeigten die Eltern die Schwerpunkte ihres Sohnes auf.

Nun bekam Justin das Angebot, zur Fußballschule des SC Freiburg zu wechseln. „Das ist ein Nachwuchsleistungszentrum mit Sportinternat. Wir haben lange zu Hause darüber nachgedacht, ob das der richtige Weg für Justin ist und haben uns dann gemeinsam dafür entschieden!“ Mit dieser Entscheidung nimmt die Familie in Kauf, dass Justin als 15-jähriges Fußballtalent im Sommer nach Freiburg zieht und nur während der Ferien zu Hause sein wird. Justin wird in Freiburg neben der Schulbildung einer besonderen sportlichen Förderung unterzogen. Tägliches Training, Technik- und Krafttraining, aber auch Sporttheorie sind dann für ihn an der Tagesordnung. Der SC Freiburg war der erste deutsche Proficlub, der sich Ende der 1990er Jahre explizit als Ausbildungsverein positionierte.

Die hochqualifizierte und nachhaltige Talentförderung ist seitdem ein Eckpfeiler des strategischen Konzepts. Neben der erstklassigen Ausbildung in der Freiburger Fußballschule zählt die außergewöhnlich hohe Durchlässigkeit vom Nachwuchs- in den Profibereich zu den besonderen Qualitätsmerkmalen dieses Konzeptes. „Ich habe ein gutes Gefühl dabei“, freut sich Justin auf seinen künftigen Aufenthaltsort. Die Freiburger Fußballschule hat einen hervorragenden Ruf. Er wolle sich greifbare Ziele setzen, einfach seine Freude am Fußball genießen und die Möglichkeit, die ihm der SC Freiburg bietet, nutzen, um auf hohem Niveau seinem Lieblingssport nachzugehen. „Vielleicht klappt es ja, dass ich mal an einem Probetraining einer Jugend-Nationalmannschaft teilnehmen darf“, fügt er schmunzelnd hinzu.

Text: Ingrid Cloppenburg /

Foto: Lynne Kugland

© 2010 Forum Sögel e. V.
Information | Geschichte | Zukunft