Flüchtlinge besichtigen alten KIGA

6. Juni 2016

Sögel – Flüchtlingsunterkünfte in der Samtgemeinde Sögel bieten genügend Wohnraum – die Lage hat sich entspannt

Sögel. Der verwaltungsinterne Arbeitskreis „Flüchtlingshilfe“ der Samtgemeinde Sögel fand sich im ehemaligen Kindergarten der Gemeinde Sögel ein, um die hier neu eingerichtete Gruppenunterkunft in Augenschein zu nehmen. Gleichzeitig wurde Said Elias Miri als neuer Bundesfreiwilligendienstleister begrüßt.

Zu Beginn der Flüchtlingswelle im Herbst letzten Jahres wurde im Rathaus der Samtgemeinde Sögel ein Arbeitskreis gebildet, der sich wöchentlich trifft, um notwendige Maßnahmen in der Flüchtlingshilfe zu koordinieren. „Vorrangig geht es hier um die Unterbringung der Flüchtlinge. Wohnraum wurde von uns angemietet und eingerichtet“,  so Erster Samtgemeinderat Hans Nowak. Zu Beginn konnte die Samtgemeinde noch auf private Wohnungsanbieter zurückgreifen. In der Zwischenzeit sei insbesondere die Gemeinde Sögel an ihre Grenzen gestoßen und habe Gruppenunterkünfte im ehemaligen Rathaus, im ehemaligen Polizeigebäude und im alten Kindergarten eingerichtet. Nicht nur die Anschaffung von Möbeln und Waschmaschinen sowie notwendige Renovierungsarbeiten standen an. Auch Dinge für den alltäglichen Gebrauch mussten vorgehalten werden. Beispielhaft zeigt Klaus Lammers die sogenannten „Ein-Mann-Pakete“, die Bettwäsche, Geschirr, Wasch- und Reinigungsmittel sowie Handtücher beinhalten und für die Erstversorgung der Flüchtlinge parat stehen.

Mittlerweile wohnen Flüchtlinge aus Afghanistan im ehemaligen Kindergarten. „Es sind noch Wohnraumkapazitäten für weitere Flüchtlinge frei“, informieren Josef Gößling und Werner Jansen vom Fachbereich Bauwesen, die die notwendigen Umbaumaßnahmen koordinierten. So mussten insbesondere die Sanitäranlagen erwachsenengerecht umgebaut werden.

Said Eilas Miri vervollständigt ab sofort das Team der Flüchtlingsbeauftragten im Willkommensbüro. Johannes Brachem und Ammar Dawood freuen sich besonders über die Verstärkung. Miri beherrscht die persische Sprache Farsi und kann so als Vermittler insbesondere für Flüchtlinge aus Afghanistan eingesetzt werden. Als weitere Hilfe wünscht sich das Team noch weitere  Ehrenamtliche, die sich besonders um den Personenkreis im Kindergarten bemühen wollen. „Wir haben in Börger im Jugendgästehaus mit Hermann Schmitz einen engagierten Mitarbeiter“, so Brachem. Es sei ein großer Vorteil, wenn sich ein ansässiger Bürger als Ansprechpartner für die Flüchtlinge zur Verfügung stellt. Alltägliche Dinge könnten so vor Ort unbürokratisch erledigt und abgefangen werden.

Ralf Hömmeke vom Fachbereich „Soziales“ informierte indes den Arbeitskreis, dass zeitnah in Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter des Landkreises Beschäftigungsmöglichkeiten für Flüchtlinge angeboten werden.

Insgesamt zeigen sich die Mitglieder des Arbeitskreises zuversichtlich, auch für künftige Flüchtlingswellen gewappnet zu sein. „Wir wissen jetzt, wie es geht und können die notwendigen Dinge schneller koordinieren. Inzwischen ist wieder Alltag eingekehrt und der Druck hat infolge des gesunkenen Flüchtlingsaufkommens deutlich nachgelassen“, resümierte Nowak teils erleichtert, teils aber auch mit Sorge über die Krisenherde in der Welt.

Text/Foto: Ingrid Cloppenburg

  

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