Rico, Oskar und die Tieferschatten

27. April 2016

Sögel – Am 3. März war die Aula des Hümmling- Gymnasiums bis zum letzten Platz gefüllt mit Schülern des vierten bis siebten Jahrgangs. Der Kulturkreis Clemenswerth hatte zur Aufführung von „Rico, Oskar und die Tiefenschatten“ eingeladen, und man konnte die gespannte Erwartung fast fühlen, denn das Kinderbuch von Andreas Steinhöfel war den meisten ein Begriff.

Für Rico (Daniele Nese) ist die Welt etwas besonders, eine Nudel kann zum faszinierendsten Punkt des Universums werden und er lebt in einer schnurgeraden Straße, weil ihn Kurven und Ecken verwirren. Seine beste Freundin ist Frau Dahling (Barbara Portsteffen) aus dem dritten Stock, mit der spricht er über die Dinge, die ihn bewegen. Herr Fitzke (Anton Schieffer), der Hausmeister, hält ihn für schwachsinnig, das stimmt aber nicht. Rico ist „tiefbegabt“, er macht alles etwas langsamer, aber trotzdem kommt er gut zurecht. Das lernt auch der hochbegabte Junge Oskar (Carlo Sohn) den er auf der Straße trifft. Als Oskar nicht zur Verabredung am nächsten Tag kommt, ahnt Rico noch nicht, dass dieser vom berüchtigten ALDI-Kidnapper verschleppt worden ist. In einer spektakulären Rettungsaktion gelingt es Rico mit Hilfe seiner Mutter (Lara Christine Schmidt) und dem Polizisten Westbühl, (Christoph Bahr) seinen Freund zu befreien und den Kidnapper gefangen zu nehmen.

Die Geschichte um Rico bietet für ein Bühnenstück diverse Herausforderungen, die zur Hälfte durch das Bühnenbild bewältigt wurden. Die unterschiedlichen Stockwerke wurden durch verschiedene Farben dargestellt und auch die Suche nach dem versteckten Oskar im Hinterhaus war so packend gestaltet, dass das Publikum völlig gefesselt mitfieberte. Für große Heiterkeit sorgten auch die Auftritte des Hausmeisters, der in seinem mobilen Kabuff immer zum richtigen Zeitpunkt auftauchen konnte. Daneben ist auch die Leistung der Schauspieler zu loben, denn durch ihr authentisches Spiel gelang es ihnen sofort, die kleinen Zuschauer mitzureißen und bis zum Ende nicht mehr loszulassen, was der gespendete Applaus auch deutlich machte. Das bewährte Konzept des Kulturkreises, sich an Adaptionen aktueller Jugendbücher zu orientieren, ist erneut aufgegangen.

Text: Rezension von Felicitas Ehrhardt

 

 

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