Börger – Die Gemeinde Börger hat bisher 54 Asylsuchende aufgenommen, 30 davon sind im ehemaligen Jugendgästehaus untergebracht. Mit Ankündigung der ersten Asylsuchenden hat sich im Herbst ein großer Kreis Ehrenamtlicher zusammengefunden, die sich um die Betreuung kümmern wollen. Es wurden Teams gebildet, die sich den verschiedenen Sachthemen widmen wie „Sprache“, „Freizeit“ und „Mobilität“.

Nun fand ein Treffen aller „Teamleiter“ im Pfarrheim St. Jodukus statt. Flüchtlingsbeauftragter Johannes Brachem hatte dazu eingeladen, um „den Dialog zwischen den verschiedenen Teams zu fördern“. In Begleitung von Ammar Dawood, Bufdi der Samtgemeinde Sögel, bat Brachem die Anwesenden, von den Tätigkeiten ihrer Gruppen zu berichten. Vorweg gab er den Teamleitern ein großes Kompliment: „Hier in Börger klappt es richtig gut mit der Betreuung und Integration der Flüchtlinge!“ und kündigte gleichzeitig an, dass eine weitere Familie auf Afghanistan nach Börger ziehen wird.

Hermann Schmitz betreut die 30 Asylsuchenden aus dem Jugendgästehaus. Zwischenzeitlich sei hier ein Aufenthaltsraum mit verschiedenen Beschäftigungsmöglichkeiten wie Dart- und Tischtennisspielen eingerichtet worden. „Wir haben begeisterte Fußballspieler dabei. Die Männer haben Trikots vom DJK Börger geschenkt bekommen, die sie mit Stolz auf dem Fußballplatz tragen.“ Ein Schneider sei unter den Asylsuchenden, der würde mit weiteren Flüchtlingen die Unterkunft verschönern, indem sie beispielsweise Gardinen mit zu Verfügung gestellten Nähmaschinen nähen. Zudem sei man dem Wunsch nachgekommen, einen Bauernhof gemeinsam zu besichtigen. „Insgesamt herrscht eine gute Grundstimmung und ein Miteinander sowohl im Jugendgästehaus als auch unter den Bürgern aus Börger.“ Dieses bestätigte auch Hermann Klaßen, der sich um die Personenpatenschaften im Dorf kümmert. Die Paten hätten bisher in erster Linie das Jugendgästehaus mit viel Engagement für die Ankunft der Asylsuchenden vorbereitet. Jetzt sollen Familien- und Personenpatenschaften aufgebaut werden.

Vom Team „Begegnung“ berichtete Miriam Gertken über gemeinsame Aktivitäten. So wurden die Asylsuchende über Freizeitmöglichkeiten in den Börgeraner Vereinen informiert. Zu Weihnachten wurde gemeinsam ein Tannenbaum geschmückt und Geschenke verteilt. Einige der Asylsuchenden hätten sogar Interesse an der Chorarbeit geäußert. Künftig wolle man mit einem regelmäßigen Frühstückstreffen das Miteinander fördern. Von den Begegnungsangeboten im Kindergarten Börger informierte Margret Pohlgeers über wöchentliche Treffen mit den Müttern der im Kindergarten untergebrachten Kinder der verschiedenen Kulturen. „Hier findet ein reger Austausch statt, wir haben richtig Freude daran.“

Das Team „Sprache“ habe ebenfalls seine Arbeit aufgenommen, hier werden allerdings noch weitere Unterstützer benötigt. „Die Asylsuchenden haben sehr verschiedene Sprachkenntnisse und unterschiedliche Vorbedingungen. So seien auch Analphabeten dabei, berichtete Barbara Harden. „Um diesem Umstand gerecht zu werden, haben wir  sie in verschiedenen Gruppen eingeteilt.“

Text: Ingrid Cloppenburg / Foto: Samtgemeinde Sögel

In Börger haben verschiedene Teams die Integrationsarbeit ehrenamtlich aufgenommen. In einem Treffen mit dem Flüchtlingsbeauftragten der Samtgemeinde Sögel Johannes Brachem tauschten sie sich aus. v.l.n.r.: Barbara Harden, Johannes Brachem, Marjo Hermanns, Ammar Dawood, Margret Pohlgeers, Hans Hermanns, Miriam Gertken, Ansgar Kossen, Hermann Klaßen, Hermann Schmitz und Alfons Wöste.

Die Samtgemeinde Sögel hat eine Kostenstelle für die Flüchtlingshilfe eingerichtet. Das Geld wird ausschließlich für Flüchtlingsarbeit eingesetzt, zum Beispiel für den Kauf von Lehrmaterialien für Sprachkurse und für Fahrradreparaturen. Das Geld kommt allen Flüchtlingen in der Samtgemeinde zu Gute.IBAN: DE39 2665 0001 0002 0008 00, Verwendungszweck: 4701 / 31301 / Spende Flüchtlingshilfe. In Börger wurde in Kooperation von Gemeinde und Pfarrgemeinde zudem ein eigenes Spendenkonto eingerichtet: IBAN: DE50 2806 9706 0010 0013 01, Verwendungszweck: Caritas – Flüchtlingshilfe – Börger. Außerdem werden ständig gebrauchte Fahrräder benötigt.