Königssingen in Stavern hat eine 130jährige Geschichte
7. Februar 20166.200 Euro für „Leben ohne Lepra“ gesammelt
Stavern – Seit nunmehr 130 Jahren heißt es am Wochenende nach dem Dreikönigsfest in der Hümmlinggemeinde Stavern „De Könige sind ünnerweegs“. Auch in diesem Jahr haben sich über 20 junge Männer des Ortes dieser Tradition verschrieben und sind an drei Tagen von Haus zu Haus gezogen. Sie haben bei der Aktion wieder eine staatliche Summe, 6.200 Euro, sammeln können. Das Geld wird, wie seit Jahren, der Initiative „Leben ohne Lepra“ zur Verfügung gestellt und durch Frau Muckli, die dieser Initiative vorsteht, direkt vor Ort eingesetzt.
Es ist einmalig im Emsland und darüber hinaus was die jungen Männer in der Gemeinde Stavern veranstalten. Wenn in den anderen Gemeinden die Sternsinger von Haus zu Haus ziehen, sind in Stavern die drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar, die von König Herodes, einem Soldaten und einem Schriftgelehrten begleitet werden, unterwegs. Bereits im Herbst beginnen die Vorbereitungen. Die Kostüme müssen aufbereitet werden und natürlich müssen die Gesangstücke eingeübt werden.
In zwei Gruppen aufgeteilt suchen die Königssinger an drei Tagen jedes Haus in der Gemeinde auf und tragen Gesangstücke vor. Früher, vor über 100 Jahren, waren sie noch gefürchtet, wenn sie maskiert und mit bunten Gewändern verkleidet durch den Ort zogen. Heute werden sie überall freundlich aufgenommen, wobei sie in diesem Jahr neben dem Auftritt einiges über eine Reise nach Indien berichten konnten. Anfang letzten Jahres waren einige Mitglieder der Gruppe zusammen mit Pfarrer Horstmann und Frau Muckli in Indien gewesen und hatten die Spenden direkt übergeben. „Was wir dort gesehen haben, war einerseits beeindruckend, andererseits aber auch erschreckend“, berichtete einer der Sänger. „Die Erlebnisse dort spornen noch mehr an und wir werden neben dieser Aktion auch weiterhin Spenden für die Menschen dort sammeln“. In den vergangenen 15 Jahren sind bereits deutlich über 50.000 Euro zusammengekommen.
Text/Foto: Gerd Rode