Gieseke: Lösung kann nur europäisch sein

7. Februar 2016

Europaabgeordneter verschafft sich vor Ort einen Überblick

Sögel – Europaabgeordneter Jens Gieseke verschaffte sich in der Großraumturnhalle Sögel einen Überblick über die Situation der Flüchtlinge. Hier wurde vom Landkreis Emsland im Wege der Amtshilfe für das Land Niedersachsen eine provisorische Notunterkunft eingerichtet. In Begleitung von Marc-André Burgdorf, Dezernent des Landkreises Emsland, der Bürgermeisterin Irmgard Welling, dem Bürgermeister der Samtgemeinde Sögel Günter Wigbers, ließ er sich das Verfahren nach Ankunft von Flüchtlingen in der Notunterkunft von Thomas Eilers, Malteser Hilfsdienst, erklären.

Eilers als Leiter der Notunterkunft erklärte, dass zunächst bei Ankunft  neuer Flüchtlinge eine Mahlzeit in dem neben der Turnhalle stehenden beheizten Zelt gereicht werde, da die Flüchtlinge eine lange Fahrt hinter sich haben. Dann erfolgen eine namentliche Anmeldung und eine Erstuntersuchung beim Arzt. Den Flüchtlingen wird ein Platz in der Großraumturnhalle zugewiesen. Einige der Flüchtlinge seien von der ersten Aufnahme in der Turnhalle, andere blieben nur für Tage oder gar Stunden. Die Flüchtlinge nutzen die Vermittlung des Landkreises Emsland, mit einem Bus nach Bramsche zu fahren und sich dort offiziell registrieren zu lassen.

Zwischenzeitlich sei vom Malteser Hilfsdienst ein Freizeit- und Sprachunterrichtsangebot eingerichtet worden, welches rege genutzt werde. Eine regelmäßige ärztliche Versorgung werde ebenfalls gewährleistet.

„Notunterkünfte heißen so, weil sie für den Notfall sind. Hier finden die Flüchtlinge erst einmal ein Dach über dem Kopf und werden vor der Obdachlosigkeit bewahrt“,  erklärte Burgdorf. Im Januar 2016 rechnet Burgdorf mit einem Umzug der Flüchtlinge in die dann neu eingerichtete Unterkunft in Aschendorf.

Gieseke bedankte sich gemeinsam mit den anderen Gäste bei Eilers: „Was die Helfer des Malteser hier in Sögel leisten, ist enorm. Ich habe hohen Respekt vor der Arbeit. Die Ehrenamtlichen machen das alles in ihrer Freizeit.“ Abschließend stellte er fest: „Die Lösung kann nur europäisch sein: Endlich sichere und feste Außengrenzen und eine Registrierung dort. Und dann braucht es ein faires Verteil-System. Wenn ich als Flüchtling auch damit rechnen muss, mein Asyl in Litauen zu bekommen, dann zeigt sich schnell, wer politisches Asyl wirklich braucht und wer aus anderen Gründen zu uns kommt. Dazu leiste ich in Brüssel täglich Überzeugungsarbeit.“

Text/Foto: Ingrid Cloppenburg

v.l.: Günter Wigbers, Flüchtlingsbeauftragter der Samtgemeinde Sögel Johannes Brachem, Irmgard Welling, Marc-André Burgdorf, Jens Gieseke und Thomas Eilers.

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