CDU-Informationsveranstaltung mit dem Dezernenten Burgdorf im Rathaus Sögel zur Situation der Flüchtlinge im Emsland
7. Februar 2016Sögel – Anfang Dezember lud der CDU-Ortsverband Sögel zu einer Informationsveranstaltung im Sögeler Rathaus ein. Experten der Diskussionsveranstaltung waren Marc-André Burgdorf vom Landkreis Emsland sowie der Samtgemeindebürgermeister Günter Wigbers. In der zahlreich besuchten Veranstaltung führte Heike Charlotte Pracht als Ortsverbandsvorsitzende durch den Abend. Als größte Verunsicherung wurde seitens Burgdorf die bisher noch nicht registrierte Zahl vieler Flüchtlinge in der Bevölkerung wahrgenommen. Dabei sei mit Blick auf die Emslandgeschichte positiv zu erwähnen, dass die ca. 37000 Vertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg und auch die 22500 Spätaussiedler den wirtschlaftlichen Aufschwung des Emslandes erst in diesem Umfang ermöglicht hätten. Aktuell führten technische und personelle Engpässe auf Bundes- und Landesebene leider zu den fehlenden Registrierungen, die nicht auf fehlendes Engagement des Landkreises Emsland zurückgeführt werden könnten. Ganz im Gegenteil würden wöchentliche Busfahrten zur Erstaufnahmestelle Bramsche organisiert werden, um im Kreisgebiet die Registrierung zu ermöglichen. Burgdorfs Dank richtete sich an Wigbers, der mit seiner sofortigen Unterstützung und Bereitstellung der Turnhalle Sögel als Notunterkunft unverzüglich Hilfe anbot. Ob die Notunterkunft Sögel mit der Eröffnung des Erstaufnahmelagers in den ehemaligen Aschendorfer ADO-Hallen schon im Januar aufgelöst werde, konnte noch nicht mit Sicherheit beantwortet werden. Wigbers wies darauf hin, dass die Situation ohnehin nicht gänzlich geklärt sei, zumal die Zuweisungsquoten für Menschen ohne geklärten Asylstatus aus Erstaufnahmeeinrichtungen nahezu wöchentlich geändert würden. Dennoch gebe es in Sögel eine Sondersituation durch die kürzlich gegründete Wohnungsbaugesellschaft für Flüchtlingsunterkünfte, der aufgrund zahlreicher Beteiligter ein kfw-Darlehen von 2,4 Millionen Euro zur Verfügung stünde. Allein die Hilfsbereitschaft der Sögeler, die Unterstützung von Haupt- und Ehrenamtlichen sei Grund für das Meistern der Flüchtlingssituation vor Ort. Sorgenvoll blickte Wigbers auf die Festigung der sozialen Kontakte zwischen Flüchtlingen und Einwohnern, die vielleicht wieder per Gesetz getrennt werden, sollte sich herausstellen, dass kein Recht auf Asyl bestehe. In der anschließenden Diskussionsrunde beantworteten Burgdorf und Wigbers die Fragen Interessierter und nahmen positive Eindrücke mit. Insgesamt zeigte sich, dass die Sögeler Bevölkerung interessiert, kritisch und in höchstem Maße engagiert mit dem Thema Flüchtlingshilfe umgeht.
Text: CDU-Ortsverband Sögel