Sögel – Diesmal ohne Glühwein oder Punsch präsentierte sich das FORUM Sögel auf dem Weihnachtsmarkt am ersten Adventswochenende. Er stand unter dem Motto „Markt der Begegnung“. Dieses Motto und natürlich der aktuelle Hintergrund der Flüchtlingssituation veranlassten den Vorstand des FORUMs, einen Informationsstand zu gestalten, der zur Aufklärung und Versachlichung der Diskussion zum Thema „Flucht und Asyl“ beitragen sollte. „So etwas gehört doch nicht auf einen Weihnachtsmarkt!“, war bisweilen als Reaktion zu hören.

Und gerade doch. Durch biblische Zitate (die Flucht nach Ägypten), durch entsprechende Gedichte und Weihnachten als Fest der Liebe wurde der Bezug zur Adventszeit deutlich herausgestellt. Inhaltlich zeigte der Stand die aktuelle Flüchtlingssituation im Ort auf, wo zur Zeit 91 Flüchtlinge aufgenommen wurden. Die Darstellung der Zustände in den Herkunftsländern, der Ursachen für die Flucht und weiterer Aspekte. trugen dazu bei, die Besucher sachlich zu informieren. Ganz wichtig erschien auch ein Rückblick in die Geschichte vergangener Flüchtlingsbewegungen. Dazu wurde eigens eine Broschüre erstellt. Nach dem II. Weltkrieg sowie in der Zeit von 1992 bis 2003 umfasste die Zahl der Flüchtlinge und Spätaussiedler in Sögel jeweils 20 Prozent der Einwohnerzahl. Durch enormes Engagement aller Seiten war es seinerzeit möglich, die Integration zu meistern. „Wir schaffen das!“  Wer kennt es nicht, dieses Zitat der Bundeskanzlerin. Was damals geschafft wurde, warum sollte es heute nicht gelingen?

Text: Bernd Eggert / Foto: Hermann Wichmann