Sögel besetzt hauptamtliche Stelle für Flüchtlingsberatung

9. Dezember 2015

Sögel – Das Willkommensbüro in Sögel hat seine Türen geöffnet und ist seit dem 1. Oktober mit Johannes Brachem als neuem hauptamtlichen Flüchtlingsbeauftragten in der Samtgemeinde Sögel auch personell besetzt. „Wir freuen uns sehr, mit dem 23-jährigen Psychologen einen kompetenten Mitarbeiter gefunden zu haben, der sowohl für die allgemeine Sozialarbeit, für die Hilfestellung und Beratung der Flüchtlinge als auch für die Koordinierung des Einsatzes der ehrenamtlich tätigen Personen verantwortlich ist“, sagte Samtgemeindebürgermeister Günter Wigbers. Finanziert wird die Personalstelle vom Landkreis, der den emsländischen Kommunen für Flüchtlingsbetreuung entsprechende Mittel zur Verfügung stellt.

Als wichtige Aufgabe Brachems nannte der Samtgemeindebürgermeister die Aktivierung und Koordination der ehrenamtlichen Arbeit und die Feststellung, welche Qualifikationen die Flüchtlinge mitbringen und wie sie am besten in den Arbeitsmarkt zu integrieren sind. Gerade Flüchtlinge aus Herkunftsländern wie Syrien, Irak und Sudan, also Menschen mit einer realistischen Bleibeperspektive, sollen hier in unserer Samtgemeinde aktiv eine Chance auf Arbeit und Integration haben. Mit einer hauptamtlichen Kraft gelinge das vermutlich deutlich besser als bisher.

Johannes Brachem hat in 2011 sein Abitur am Hümmling-Gymnasium Sögel erworben, in Jena Psychologie studiert und im Sommer dieses Jahres als Bachelor abgeschlossen. Bevor er sich in ein oder zwei Jahren dem Masterstudium widmet, will Brachem praktische Berufserfahrungen sammeln. „Die Stellenausschreibung hat mich sofort angesprochen“, so Brachem. „Es reizt mich, dass ich in der schwierigen Flüchtlingssituation direkt in meiner Heimatgemeinde helfen kann. Das Flüchtlingsthema als solches berührt mich sehr und ich habe mich sehr viel damit auch in den vergangenen Jahren auseinandergesetzt.“ Als Mitmenschen und Christen sehe er die Bürger und auch sich in der Pflicht, den Flüchtlingen nachhaltig zu helfen. „Zudem ist es eine spannende Aufgabe. Es gibt keine festen Rahmen für meine Aufgabe. Ich kann den Job nach meinen Vorstellungen aufbauen zum Wohle der Flüchtlinge und zum Wohle der Gemeinde, das gefällt mir besonders!“

Johannes Brachem möchte in den Dialog  und in Kontakt mit Flüchtlingen und Einheimischen treten, weil… „ich das als wirkungsvollstes Instrument erachte, Vorurteile und Ängste abzubauen und Integration zu fördern.“ Zurückgreifen kann er da auf die bereits geleistete Arbeit im Rathaus. So wurden bereits zwei Themenabende „Flüchtlingshilfe“ abgehalten. Mittels Postkartenaktion hat sich eine Helferdatei mit inzwischen mehr als 70 Adressen aufgebaut, auf die er jetzt zurückgreifen kann. „Es gilt jetzt, dieses Potential zu nutzen und die Helfer mit den Bedürftigen zusammenzuführen und Integrationsmaßnahmen einzuleiten.“ Dieses könne über Patenschaften, Dolmetscherdienste, Hausaufgabenbetreuung und gemeinsame Unternehmungen geschehen, plant Brachem.

Gemeinsam mit der Softwareentwicklungsfirma backslash/n aus Sögel bereitet er ergänzend ein Internetinformationsportal vor. Hier sollen eine Projektbörse und ein Veranstaltungskalender installiert werden. Es kann sowohl von Flüchtlingen als auch von Bürgern genutzt werden. Es ist mehrsprachig gestaltet und wird ab Mitte November online geschaltet, hofft Brachem.

Brachem wird für derzeit knapp 150 Flüchtlinge neben dem Personal aus dem Fachbereich „Soziales“ erster Ansprechpartner sein. Brachems Büro befindet sich bewusst nicht im Rathaus, sondern Am Pohlkamp 7, im sogenannten „Willkommensbüro“. Hier findet auch die gesundheitliche Versorgung von Migranten- und Flüchtlingskindern durch den Landkreis Emsland einmal monatlich statt. Außerdem hält das Willkommensbüro Räumlichkeiten für Schulungen, Begegnungen und ehrenamtliche Arbeit bereit. Brachem will auch in den Mitgliedsgemeinden präsent sein, in denen sich Flüchtlinge aufhalten. So habe er bereits erste Gespräche in der Gemeinde Börger geführt.

Es gelte ohnehin Kräfte zu bündeln, so Brachem. Er beabsichtigt eine enge Zusammenarbeit mit Vereinen und Verbänden. Brachem ist zuversichtlich, dass ihm dieses gelingt: „Ich bin stolz, wie die Samtgemeinde Sögel bisher mit der Thematik Flüchtlingshilfe umgegangen ist. Die Bürger engagieren sich hier außerordentlich und es ist eine große Hilfsbereitschaft fühlbar!“ Erste Kontakte, beispielsweise mit dem Malteser Hilfsdienst, der Kolpingsfamilie, dem Marstall Clemenswerth, den Jugendmigrationsdienst und den Kirchengemeinden sind bereits geknüpft worden. Am 7. November wird zudem eine Veranstaltung zum Thema „Kräfte bündeln und handeln! Koordinierung der ehrenamtlichen Flüchtlingshilfe in der Samtgemeinde Sögel“ um 12.30 Uhr im Gemeindezentrum St. Jakobus angeboten. Hierzu nimmt Brachem noch gerne Anmeldungen entgegen.

 

Kontakt:

Johannes Brachem

Flüchtlingsbeauftragter

Samtgemeinde Sögel

Am Pohlkamp 7

49751 Sögel

Tel: 05952 / 206-190

Fax: 05952 / 206-690

E-Mail: Brachem@soegel.de

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