Mikro-Drohne soll Feuerwehr Sögel bei Großeinsätzen und Personensuche unterstützen

9. Dezember 2015

Sögel – Dank der Spende eines Sögeler Industrieunternehmens konnte die Freiwillige Feuerwehr Sögel eine neue Flugdrohne (Quadrokopter) in Betrieb nehmen. Die „DJI Phantom 3“ unterstützt die Einsatzleitung mit Luftaufnahmen bei der Lagebeurteilung bei Großschadenslagen und Suchaktionen durch Bilder und Videoaufnahmen. Im Landkreis Cloppenburg sind bereits mehrere Drohnen im Einsatz. Bei einer Großübung in Lingen konnte der Einsatzwert der Drohne getestet werden. An der Übung nahmen 400 Teilnehmer von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk und weiteren Hilfsorganisationen teil, (wir berichteten). In einem Waldgebiet wurde die Lage eines Gebäudebrandes angenommen. Mit der Drohne wurden das Gelände, das brennende Gebäude und die Einsatzlage erkundet. Zwei Mitglieder der Feuerwehr Sögel hatten vor der Anschaffung an einer Schulungsveranstaltung des Kreisfeuerwehrverbands Cloppenburg teilgenommen und sich über die rechtlichen Rahmenbedingungen des Drohneneinsatzes informiert. Hier hatte unter anderem ein Mitarbeiter des Luftfahrtbundsamtes referiert. Die Feuerwehrführung machte sich anschließend ein Bild über das feuerwehrtaugliche  Drohnenangebot im Markt und entschied sich, einen Quadrokopter des Typs „DJI Phantom 3 Professional“ anzuschaffen. Es handelt sich nach Angaben von Ortsbrandmeister Frank Tholen um ein leicht steuerbares Fluggerät, das mit einer hochwertigen Kamera für Digitalfotos und Videos ausgestattet ist. Die Bilder werden auf einer SD-Karte und auf einem aufgesteckten I-Pad gespeichert. Die Aufnahmen sind während des Fluges „live“ auf dem Bildschirm sichtbar und können auch im Einsatzleitwagen ausgewertet werden. Den Einsatznutzen sieht die Feuerwehr insbesondere bei der Auswertung von größeren Einsätzen. So könne man mithilfe der Luftbilder die Ausbreitung eines Brandes und die Gefahrenschwerpunkte aus der Luft besser beurteilen. Das gelte insbesondere für Brände mit gefährlichen Stoffen. Auch Wald- und Flächenbrände können schnell analysiert werden und die Löschmannschaften zielgerichtet über die ermittelten Koordinaten und die Führung aus der Luft zur Brandstelle geführt werden. Des Weiteren bietet sich der Drohneneinsatz bei der Suche nach vermissten Personen an.

„Die Drohne ist kein Spielzeug“, machte Ortsbrandmeister Tholen deutlich. Man werde zunächst mit einer kleinen Ausbildungsgruppe den Einsatz üben, um den sicheren Einsatz im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten zu gewährleisten. So erfolgte vor der Übergabe des Fluggerätes eine ausführliche Einweisung und Schulung durch Marc Bohle von der Lieferfirma MediMax aus Sögel. Neben der Besprechung der Grundfunktionen und der Handhabung des Gerätes wurden auch die gesetzlichen Vorgaben wie Startbedingungen, Anwendungsgebiete und Genehmigungs- und Versicherungsfragen thematisiert. Anschließend fand eine erste praktische Schulung an dem Kopter statt.

Text/Foto: LB

 

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