Ehemalige Jugendherberge dient schon bald als Flüchtlingsunterkunft
9. Dezember 2015Börger – Die Gemeinde Börger hatte gemeinsam mit der Kath. Kirchengemeinde St. Jodocus zu einem Aktionstreffen eingeladen. Anliegen der beiden Institutionen war es, Bürger zu ermutigen, sich an der Flüchtlingshilfe zu beteiligen, insbesondere im Hinblick auf die soziale Integration und den Spracherwerb der Flüchtlinge. Dabei stießen sie auf ein großes Interesse sowie eine stark ausgeprägte Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung. Das Heimathaus in Börger war bis auf dem letzten Platz besetzt.
Stellvertretender Bürgermeister Ansgar Kossen stellte zu Beginn fest: „Das aktuell beherrschende Thema in den Medien ist der immense Zuzug von Flüchtlingen, welche in ihrer Heimat Armut, Krieg, Terror und Verfolgung ausgesetzt sind. Diese große Zahl an Schutzsuchenden stellt unsere Gesellschaft vor eine Herausforderung, welche wir vor Ort gemeinsam anpacken sollten. Auch die Gemeinde Börger ist angesprochen, Obdach bereitzustellen. Sie wird aufgrund des akuten Wohnraumbedarfs das ehemalige Jugendgästehaus, zunächst befristet für ein Jahr, als Unterkunft zur Verfügung stellen.“
Seitens der Samtgemeinde Sögel informierte Bürgermeister Günter Wigbers, dass zurzeit in Börger 23 Flüchtlinge dezentral untergebracht seien. Noch im Monat November würden bis zu sechs Schutzsuchende in der ehemaligen Wohnung der Herbergseltern untergebracht. Ab Anfang Dezember können dann im ehemaligen Jugendgästehaus bis zu 30 Personen untergebracht werden. Mit Hermann Schmitz aus Börger hat die Samtgemeinde Sögel eine Person gefunden, die künftig als Ansprechpartner für die neuen Bewohner des Jugendgästehauses zur Verfügung stehen will.
Vorgestellt wurde im weiteren Verlauf der Sitzung der neue Flüchtlingsbeauftragte der Samtgemeinde Sögel, Johannes Brachem. Er berichtete über erste Aktionen. So starte im Dezember die KEB in Sögel einen Sprachkurs für 20 Personen. „Sprache ist der Schlüssel zur Integration. Die deutsche Sprache vermitteln kann de facto jeder – nicht nur durch Frontalunterricht, sondern durch einfache Alltagsbegleitung, z. B. gemeinsames Einkaufen“, forderte Brachem zum Ehrenamt auf.
Im Heimathaus vertreten waren auch Vertreter vieler Börgeraner Vereine. Zahlreiche Ideen wurden erörtert. Beispielsweise sollen „Starterpakete“ für die Flüchtlinge zur Verfügung gestellt werden. Die Idee der Alltagspaten vor Ort sowie die Unterstützung bei Behördengängen wurde aufgegriffen und diskutiert.
Stellvertretender Bürgermeister Ansgar Kossen schloss die Sitzung mit einem Ausblick auf die Zukunft: „Alle jetzt Anwesenden werden direkt zum nächsten Treffen eingeladen. Dort werden Handlungsgruppen wie „Sprache“, „Begegnung“ und weitere gegründet. Außerdem werden alle Haushalte erneut per Infobrief informiert, sodass jeder jederzeit noch mitaufsteigen und mitmachen kann.“
Bildunterschrift: Zahlreiche Gäste hatten sich auf Einladung der kath. Kirchengemeinde und der Gemeinde Börger im Heimathaus eingefunden, um über die ehrenamtliche Flüchtlingshilfe zu beraten.
Text: Ingrid Cloppenburg / Foto: Samtgemeinde Sögel