Flüchtlinge wollen Schülerlotse werden
21. November 2015Sögel – „Wir sind hier in Sögel gut aufgenommen worden und wollen gerne etwas zurückgeben“, so die Begründung der sieben in Sögel wohnen Sudanesen, die sich jetzt als Schülerlotsen haben ausbilden lassen. Im September sind sie im ehemaligen Sögeler Rathaus in der Ortsmitte eingezogen. Von dort können sie täglich den Schülerlotsendienst beobachten. Jetzt wollen sie sich selbst engagieren. Theoretischen und praktischen Unterricht erhielten sie vom Kommissar Thorsten Eilers in der Polizeistation Hümmling- Sögel, sowie direkt vor Ort an der Sigiltrastraße. Hier wurde den neuen Schülerlotsen vermittelt, dass sie auf Verkehrslücken zu achten haben und Blickkontakt zum zweiten Schülerlotsen halten müssen. Der neue Flüchtlingshelfer der Samtgemeinde Sögel Johannes Brachem begleitete die Ausbildung. Er freute sich über das ehrenamtliche Engagement der Sudanesen: „Es ist gut zu wissen, dass die Flüchtlinge sich hier in Sögel sichtlich wohl fühlen und ihre Dankbarkeit für die herzliche Aufnahme durch ihr ehrenamtliches Engagement bekunden.“ Samtgemeindebürgermeister Günter Wigbers stimmte diesem zu. Er freut sich auch über die große Resonanz der Bevölkerung: „Wir sind offensichtlich auf dem richtigen Weg. Diese Aktion ist auf viel Beifall gestoßen. Die große Anzahl an „likes“ auf ein von der Samtgemeinde Sögel veröffentlichtes Video über die Schulungsmaßnahe zum Schülerlotsen fand mehr als 442 likes innerhalb der ersten 20 Stunden. So eine Resonanz gab es bisher noch nie auf eine Veröffentlichung. Es ist gut zu wissen, dass unsere Bürgerinnen und Bürger hinter uns stehen.“ Gerd Kerssens, Betreuer der Schülerlotsen in der Gemeinde Sögel, stattete die sieben Flüchtlinge mit Warnwesten und Kelle aus. „Neue Schülerlotsen sind für uns ein Gewinn. Sie werden zeitnah eingesetzt und künftig mit einem erfahrenen Schülerlotsen an verschiedenen Fußgängerüberwegen ihren Dienst zum Wohle unserer Schülerinnen und Schüler tun können.“
Text/Foto: Ingrid Cloppenburg