Gloriettenkonzert mit ADUMÁ-Saxophonquartett
8. Juli 2015Sögel – Bei strahlendem Sonnenschein begrüßte der Kulturkreis Clemenswerth viele Zuschauer an der Gloriette im Klostergarten von Clemenswerth. Zu Gast war das ADUMÁ-Saxophonquartett mit einem breiten Programm, welches von der Spätromantik bis zum zeitgenössischen Post-Minimalismus reichte und auch den Tango mit einbezog. Auch wenn ihr Mikrophon nicht immer mitspielte, führte Kathrin von Kieseritzky (Baritonsaxophon) souverän durch das Programm und klärte das Publikum über die Geschichte der nur wenig bekannten Komponisten und ihrer Werke auf. Zwischen „älteren“ Werken mit ruhigen, romantischen Klängen von Alexander Glasunow oder Raymond Moulaert erklangen viele schnelle, spritzige Tango- und Jazzstücke, bei denen so mancher Zuhörer den Fuß im Takt mitwippen ließ. Durch die unterschiedlichen Tonlagen der Saxophone (Sopran-, Alt-, Tenor- und Bariton) gelang es dem Ensemble, einen so abgerundeten Klang zu erzeugen, dass selbst das „Saxophonquartett“ von Philip Glass (*1937), eigentlich komponiert für ein ganzes Orchester, einen sehr vollen und präzisen, eben orchestralen Sound bot. Mit fließenden Crescendi und Decrescendi, die immer wieder die führende Stimme dezent, aber doch dominierend, hervorhoben, vermittelten die Musiker spürbar die Emotionen der Stücke, vor allem in der Hommage von G. Lago (*1960) an die Stadt Sarajewo, komponiert im Jahr 2011, in der der eindringliche Ton am Ende einfach verstummt. Die jungen Musiker, fast alle Master-Studenten an der Musikhochschule in Rostock, zeigten nicht nur technische Brillanz, sondern auch große Freude am Spiel. Das sichtbar hingerissene Publikum wurde mit einer beeindruckenden Zugabe belohnt: gemeinsam über ein Thema improvisierend, übernahm jeder Spieler mit seinem Instrument einen eigenen Solopart; so musizierend verließ das Ensemble langsam die Bühne und das Blickfeld.
Text: Marc Joell Schmitt, Ems-Zeitung / Foto: Ingrid Cloppenburg