Drei kleine Schweinchen

12. Januar 2015

Eine Veranstaltung des Kulturkreis Clemenswerth

Sögel – Im November lud der Kulturkreis Clemenswerth nach der Sommerpause wieder zum Kinder- und Jugendtheater in die Aula des Hümmling-Gymnasiums ein. Das Team des Figurentheaters „Hille Puppille“ inszenierte für die Kindergärten aus Sögel und Umgebung „Drei kleine Schweinchen“.

Wer mit diesem Titel sofort den Klassiker von Joseph Jacobs verbindet, liegt natürlich goldrichtig. Bereits zu Beginn werden Parallelen sichtbar. Eine dreiköpfige Schweinefamilie tobt sich auf der Bühne aus, die wie ein großer Spielplatz wirkt. Es wird ins Heu gesprungen, auf einer Wippe gespielt, gebastelt und gebaut. So viel Spielen macht freilich müde, sodass sich die Schweinchen

zu guter Letzt ein Bett bauen und sich darin ausruhen. Da betritt ein zotteliger, schwarzer Wolf die Bühne und macht ganz in der Nähe der Schweine ein Nickerchen.

Dieser Besuch bleibt nicht lange unbemerkt: Die zu Tode erschrockene Familie verschanzt sich zunächst hinter einer hastig errichteten Burg. Von diesem sicheren Schlupfwinkel aus wird der Fremde argwöhnisch beäugt. Nach einer Weile beginnt das Schweinekind (gelockt von einer Karotte) Vertrauen zu dem rauen Gesellen zu fassen. Unter Aufbietung von allerlei Listen gelingt es den besorgten Schweineeltern zwar zunächst, die aufkeimende Freundschaft zu unterbinden; so wird der Wolf einmal in einem Burgturm gefangen genommen, ein anderes Mal in die Zelle eines Piratenschiffs gesteckt. Bei all diesen Plänen übersehen die Schweine jedoch, dass der Wolf keineswegs als finsterer Schurke daherkommt, wie es jeder erwartet hat. Am Ende nämlich siegt die Freundschaft, und das Ferkel stellt den Wolf seinen Eltern vor, die ihn schlussendlich akzeptieren.

Eindrucksvoll meistert die Truppe „Hille Puppille“ die Herausforderung, mit einigen Holzkisten verschiedenste Orte auf der Bühne zu errichten. Das Kernthema des Stückes, Fremde nicht aufgrund ihres Aussehens zu misstrauen und trotz bestehender Vorurteile den Mut zu haben, Freundschaften zu schließen, wird den Zuschauern von der ersten Minute an deutlich gemacht und so gut inszeniert, dass bei den jungen Zuschauerinnen und Zuschauern bisweilen Antipathien gegen die Schweineeltern hochschlagen. Auch die Tatsache, dass sämtliche Tiere in der jeweiligen Tiersprache „reden“, tut dem Vergnügen keinen Abbruch. Im Gegenteil, gegen Ende der Vorstellung verabschieden sich alle voneinander in Schweinesprache.

Text/Foto: Angelika Kulkmann

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