Sögeler kfd-Frauen erlebten eine Schulstunde wie vor 100 Jahren
22. November 2014Sögel – „Gerade sitzen! Ohren spitzen! Hände falten! Schnabel halten!“ Mit diesen strengen Regeln wurden 35 Frauen der kfd Sögel konfrontiert, als sie zu Besuch des Schulmuseums in Folmhusen waren und eine Schulstunde miterleben durften, wie sie vor über 100 Jahren ihre Eltern und Großeltern noch erlebt und erlitten hatten. Die Unterrichtsstunde begann mit lautem Glockengeläut. Die „Schülerinnen“ mussten in Zweierreihen in den Klassenraum marschieren und sich in die alten Schulbänke setzen, Museumsleiterin Doris Fricke spiele die gestrenge Lehrerin, die nach Begrüßung und Gebet sich zuerst die Hände ihrer „Schülerinnen“ zeigen ließ, ob sie auch sauber waren. Um die gestellten Fragen des Fräulein Lehrerin zu beantworten, mussten sie aufstehen, aus der Bank treten und im Satz antworten, der immer mit „…, Fräulein Lehrerin“ enden musste. Die Frauen übten den Umgang mit der Schiefertafel und durften mit einem Milchgriffel ihre Namen in altdeutscher Schrift darauf schreiben. Im zweiten Klassenraum gab es eine Ausstellung zur Schule in der Zeit von Kaiser Wilhelm um 1800 zu sehen. Frau Fricke machte mit ihren „Schülerinnen“ noch einen Gang durch den Schulgarten und sie warfen noch einen Blick in das Plumpsklo und in eine alte Lehrerwohnung. Gespannt lauschten sie den interessanten Ausführungen der Museumsleiterin.
Marie-Luise Brümmer hatte an dem Nachmittag aber noch eine Veranstaltung mehr auf dem Programm und zwar die Besichtigung des Kürbishofes Schmid, der nur 1 Kilometer vom Schulmuseum entfernt liegt. Dort gab es Kaffee und Gebäck und eine ausführliche Führung mit Informationen rund um den Kürbis. Bevor die Frauen ihren Heimweg antraten, wurde ihnen dort noch ein leckerer Imbiss gereicht mit einer kräftigen Kürbissuppe, Kürbisbroten und einem Kürbisreisgericht. „Ein interessanter und gelungener Nachmittag“, waren sich die Frauen einig.
Text: Gisela Arling / Foto: Mare-Luise Brümmer