Ein buntes Leben

6. Oktober 2014

Sögel – In der Kapelle des Sögeler Marstalls haben der Marstall und das St.-Vitus-Werk Bilder ausgestellt, die Joachim Domning für eine mobile Kapelle des Meppener St.-Vitus-Werkes nach den Konzeptionen von Arbeitsgruppen geschaffen hatte. Die Bilder befassen sich mit der frohen Botschaft des Christentums. Damit fügen sie sich in die Themen Weihnachten, Ostern und Pfingsten von J. Domnings Bildern ein, die ständig in der Kapelle des Marstalls zu sehen sind.

Domnings Lebenslauf selbst ähnelt einem vielfarbigen Bilderstock oder – um einen Vergleich aus der von Domning neben der Malerei geliebten Musik zu wählen – der Lebenslauf könnte das vielgestaltige Tableau auf der Bühne einer französischen Grand Opéra sein.

Dass J. Domning in Berlin zur Welt kam, kann er nicht verhehlen, obwohl er bereits 1943 nach Hessen evakuiert wurde. Zunächst absolvierte er eine Maler- und Anstreicherlehre, anschließend studierte er angewandte Malerei, später kam  der Diplom-Designer hinzu. Er ist begeisterter Radrennfahrer, erwarb und nutzt einen Pilotenschein, arbeitete zehn Jahre in der Frankfurter Flugsicherung, führte fünf Jahre ein Jugendheim in Rüsselsheim, baute dort eine Musikschule auf, an der er fünfzehn Jahre als Fachbereichsleiter für Zupfinstrumente tätig ist war. Dann gab J. Domning seinem Berufsleben eine neue Richtung, indem er sich mit Heilpädagogik befasste, das Fach ein Jahr studierte, um anschließend in Marburg in einem Behindertenkinderheim tätig zu sein und danach in Wuppertal vier Jahre eine Gruppe Schwerstbehinderter zu leiten. Er wanderte mit Behinderten von Bremen nach Osnabrück, vergaß aber das Malen nicht und verfasste eine Arbeit über die Technik der Höhlenmalerei. Vor zwanzig Jahren zog er nach Sögel und engagierte sich hier in der Kulturszene. Er stellte seine Leidenschaften für Malerei und Musik erneut in den Mittelpunkt, spielt Laute, forscht über Lautenmusik, Lautenisten und historische Instrumente, führt Baulehrgänge für solche Instrumente durch, verfasst Bücher über Lautenmusik, hält Vorträge darüber, ist Mitglied der deutschen Lautengesellschaft und arbeitet mit französischer, belgischer und niederländischer Lautengesellschaften zusammen.

Für J. Domning muss das Sprichwort „Wer rastet, der rostet“ in Verneinung umgewandelt werden: „Wer nicht rastet, der rostet nicht“, denn im August hat er seinen achtzigsten Geburtstag gefeiert und bleibt weiter so beweglich wie bisher. Wir dürfen gespannt sein, welche Steinchen er diesem Lebensmosaik noch hinzufügt.

Text/Foto: UM

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