Selbstaufopferung gegen das Nazigrauen
1. September 2014Sögel – Ab 12. September bis Mitte Oktober präsentiert das Forum Sögel in seinen Räumen an der Sigiltrastraße eine Ausstellung der „Stiftung 20. Juli 1944″ und der „Gedenkstätte Deutscher Widerstand“. In ihr wird nicht nur der bekannten Personen des Widerstandes wie Graf von Stauffenberg, Geschwister Scholl oder Dietrich Bonhoeffer gedacht, sondern auch vieler kaum bekannter Helden. Sie haben Zettel gegen das Regime und den Krieg geklebt, Postkarten geschickt, Verfolgten geholfen, Zwangsarbeiter informiert, Kurierfahrten durchgeführt, Ausweise gefälscht u. v. a. m. Sie alle einte die Ablehnung gegen das Terrorregime und unglaublicher Todesmut, wenn sie mit den ihnen zu Gebote stehenden Mitteln Widerstand leisteten. Leider zahlten sie fast immer mit ihrem Leben.
Einer dieser Helden war Robert Limpert. Seine Tat und sein Ende stehen für die aufrechte Gesinnung der Widerständler ebenso wie für die menschenverachtende perfide Ruchlosigkeit des Naziregimes. Deshalb zitiere ich ausführlich aus der Broschüre zur Ausstellung: „Im Frühjahr 1945 fordert der Student Robert Limpert mit gleichgesinnten Freunden die Bewohner von Ansbach auf, sich gegen die „Nazi – Henker“ zu behaupten und die fränkische Stadt kampflos den amerikanischen Truppen zu übergeben. Er will damit weiteres sinnloses Blurvergießen verhindern. Als die amerikanischen Truppen kurz vor Ansbach stehen, wird Robert Limpert beobachtet, als er das Telefonkabel zum Gefechtsstand des Ortskommandanten zerschneidet. Hitlerjungen denunzieren ihn. Ein Standgericht unter Vorsitz des Kommandanten der „Verteidigungseinheiten“ verurteilt Robert Limpert zum Tode; das Urteil wird am selben Tag, dem 18. April 1945, wenige Stunden vor der Befreiung der Stadt vollstreckt. Dabei übernimmt der Kampfkommandant persönlich die Aufgabe des Henkers.“
Text: UM / Foto: Ausstellungsbroschüre