„Sie können es“ – zumindestens in Sögel

15. Juli 2014

Das erste Mauergedicht

Sögel – „Wenn diese Wände reden könnten“ lautet ein alter Spruch, der mit der Enthüllung des „Mauergedichtes“ in Sögel eine weitere Bedeutung bekommt. Am 08. Mai wurde das erste dieser lyrischen Werke an der Giebelseite eines Wohnhauses in der Bergstraße 9 feierlich enthüllt. Weitere sollen folgen. Eigentümerin des Hauses und Ideengeberin des Projekts  ist die Deutsch – Niederländerin Christiane Bangert. Sie wohnt mit ihrer Familie seit 2006 in Sögel. Zuvor hatte sie einige Jahrzehnte in Leiden gelebt. Die Stadt Leiden ist weit über die Grenzen der Niederlande bekannt für ihre über 100 sogenannten „Muurgedichten“  an Hauswänden.

Gestartet wurde das Projekt in Sögel auf Initiative kulturinteressierter Bürger.

Dieses erste Gedicht stammt aus der Feder des Songpoeten Willi Ennulat aus Lähden. Die Auswahl weiterer Werke hat ein Arbeitskreis getroffen, dem neben Bangert,  Irene Schmidt vom Literaturkreis Sögel, die Lehrer Hans-Gerd Poelmann und Georg Jansen, Pastor Matthias Voss und Ingrid Cloppenburg von der Gemeindeverwaltung angehören.

„Es sollen  Gedichte mit Niveau sein, die Bestand haben und aktuell sind“, so Cloppenburg.

Arbeitskreismitglied Poelmann ergänzt, die Hauswandlyrik solle ihre Betrachter „anregen, anrühren, aufregen“, Stellungnahmen provozieren sowie Heimat bedeuten, auch für Menschen, die von weit her nach Sögel kommen.

Deshalb, so Poelmann weiter,  wird es auch Gedichte in anderen Sprachen geben. Unterstützung findet  das Projekt  auch von den Berufsbildenden Schulen Papenburg, dem A+W Bildungszentrum Sögel und der Gemeinde.

Sögel hat mit diesem ersten Mauergedicht neben seinen vielfältigen künstlerischen und kulturellen Angeboten einen weiteren Schritt in Richtung „emsländische Künstlerkolonie“ unternommen.

Text/Foto: Klaus Schäffner

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