Rettungspunkte bringen Notarzt zielsicher zum Unfallort

1. Mai 2014

Sögel – Wer als Wanderer, Radwanderer, beim Bosseln, als Waldarbeiter oder Jäger weit draußen in der Natur plötzlich Hilfe benötigt, kann in der Samtgemeinde Sögel künftig auf ein neues Notfallsystem zurückgreifen. Bei Übermittlung einer dreistelligen Nummer an die Meppener Rettungsleitstelle wird der Ort, an dem zum Beispiel ein Notarzt gebraucht wird, direkt von Meppen aus in die Navigationssysteme von Einsatzfahrzeugen übertragen.

„Ein erster Testlauf rund um Sögel war erfolgreich, jetzt werden wir in Kooperation mit der Leitstelle das ganze Samtgemeindegebiet mit Notfallpunkten ausstatten“, kündigte Samtgemeindebürgermeister Günter Wigbers bei der Vorstellung des neuen Notfallsystems am Freitag an. Eingerichtet sind bisher 14 Rettungspunkte, die sich insbesondere an Wegegabelungen weit außerhalb der Ortschaften befinden. Voraussetzung bei der Bestimmung von Notfallpunkten ist ein Mobilfunkempfang. „Wir haben nur Punkte ausgewählt, an denen eine Verbindung zu mindestens zwei der vier hier in Deutschland am weitesten verbreiteten Mobilfunknetze besteht. Gerät jemand in Not, muss er der Rettungsleitstelle, die rund um die Uhr über die Notfallnummer 112 zu erreichen ist, nur noch die auf dem jeweiligen Schild angegebene dreistellige Nummer durchgeben. Eine komplizierte Ortsbeschreibung entfällt und die Einsatzwagen werden auf direktem Wege zur Unfallstelle geleitet.“

„Die Idee zu diesem System ist über das soziale Netzwerk Facebook an uns herangetragen worden“, berichtete Wigbers. Marion Kosse aus Sögel hatte auf dem Facebook-Profil der Samtgemeinde über ein ähnliches System in den weitläufigen Dünen der Ferieninsel Borkum berichtet. Was auf Borkum funktioniere, könne doch auch für Sögel sinnvoll sein, so ihr Vorschlag. Wenig später traf man sich im Rathaus, studierte Karten und wählte geeignete Punkte aus. „Die Auszubildenden der Samtgemeinde haben dann alle Punkte mit verschiedenen Handys abgefahren und den Mobilfunkempfang getestet“, erzählt Marion Kosse.

Die Rettungsleitstelle in Meppen, so der Bürgermeister, habe den Vorschlag dankbar angenommen. Technisch sei die Umsetzung völlig unproblematisch gewesen. „Und den Leitstellenmitarbeitern ermöglichen die Rettungspunkte nun eine sehr zielsichere Steuerung der Einsatzfahrzeuge.“

Text: Ingrid Cloppenburg / Foto: Gemeinde Sögel

Am Hümmlinger Pilgerweg wurde der erste Rettungspunkt in der Nähe des Glockenschlages in Sögel markiert. Gemeindedirektor Günter Wigbers und Ideengeberin Marion Kosse nahmen das Schild in Augenschein.

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