Eine spannungsvolle Frohbotschaft
2. Februar 2014Weihnachtskonzert 2013 in der Kirche St. Jakobus
Sögel – Seit einigen Jahren gelingt es dem Sögeler Kirchenchor, zahlreiche Musikbegeisterte am 30. Dezember in die Kirche St. Jakobus zu locken und dem Weihnachtskonzert beizuwohnen. In diesem Jahr standen die „Große Orgelsolomesse“ von Joseph Haydn, das „Oboe d’amore Konzert A-Dur“ von Johann Sebastian Bach und das „Weihnachtsoratorium“ von Camille Saint-Saens auf dem Programm. Protagonisten waren neben den Sängerinnen und Sängern des Kirchenchores die Solistinnen Jana Thomas (Sopran) und Julia Hallmann (Alt) sowie die Solisten Harald Maiers (Alt), Stefan Gregor Schmitz (Tenor) und Tim Steckelies (Bass). Als Soloinstrumentalistin hatte Selen Schaper an der Oboe ihre Premiere. Die musikalische Begleitung lag in den Händen des Projektorchesters Twente NL.
Die frohe Botschaft der Geburt des Gottessohnes schien dieses Jahr in besonderer Weise durch die Instrumente intoniert zu werden. Etwas erhöht, dunkel gekleidet, zwar im Hintergrund, aber dennoch präsent kündete der Chor von Jesu Geburt in der Nacht, die offenbar nicht nur Verheißung, sondern auch Gefahr bedeutete, als es hieß: „Warum toben die Heiden und warum schmieden die Völker Pläne, die doch zu nichts führen?“
Gemeinsam mit den breit aufgestellten Solo-Singstimmen wurde etwas von der einerseits furchterregenden, andererseits freudigen Botschaft spürbar, wie sie sich vielleicht den Hirten auf dem Feld dargestellt hat.
Einen Kontrapunkt setzten die Orgelmesse und das Oboenkonzert, die beinahe spielerisch Wärme erzeugten und so die im Bild der Krippe mit Jesuskind, Maria und Josef, Ochs und Esel zum Ausdruck kommenden Friedensvision illustrierten. Für den charakteristischen Klang der sogenannten Truhenorgel, die ihren Platz mitten im Orchester hat, fahren alljährlich einige Chormitglieder nach Twistringen, um sie aus der dortigen Kirche für das Konzert abzuholen. Eine Gefährtin erhielt sie in diesem Jahr durch die Oboe d’amore. Besonders in der Barockzeit erfreute sich diese sehr sanft und warm klingende Oboenvariante großer Beliebtheit.
In seiner Begrüßung umschrieb Pfarrer Bernhard Horstmann den Glauben als „Widerstandskraft, Utopie und Hoffnung“ – und fasste damit den Inhalt des Weihnachtskonzertes gut zusammen, das durch viele Probenstunden unter Leitung von Regionalkantorin Frauke Sparfeldt und einen hohen Einsatz der Chormitglieder auch rund um das Konzert möglich wurde.
Text: Josef Becker / Foto: Frauke Sparfeldt