Viele verlassene Tiere brauchen viele Freunde
7. Oktober 2013Sögel – Anfang Juni besuchten einige Schülerinnen und Schüler der Klasse 8 FL des Hümmling-Gymnasiums, begleitet von zwei Lehrern, den Gnadenhof Melief in Sögel, um symbolisch einen Scheck über € 600,- zu überreichen; diese Summe war einige Tage zuvor auf das Spendenkonto des Trägervereins der Tierschutzorganisation überwiesen worden.
Es handelt sich bei diesem Betrag um den Erlös aus dem Verkauf des aktuellen Kunstkalenders der Schule, den traditionell die Klassen 5 bis 9 in der Vorweihnachtszeit verkaufen, um den entstehenden Überschuss einem guten Zweck zukommen zu lassen. In diesem Jahr durften die fleißigen Kalenderverkäufer aus den genannten Klassen selbst entscheiden, wem der Betrag zugutekommen sollte. Dabei stimmte eine deutliche Mehrheit für den Sögeler Gnadenhof, in der Klasse 8 FL fiel das Votum sogar einstimmig aus.
Die Mitarbeiter des Gnadenhofs, auf dem zurzeit etwa 1200 Tiere betreut werden, kümmern sich um verlassene Hunde und Katzen ebenso wie um unzähliges Geflügel aller Art, aber auch Ziegen und Hängebauchschweine, die alle hier das Gnadenbrot erhalten. Da die ständigen Mitarbeiter nach Aussage von Marc Winters, der die Spende entgegennahm und unsere Gruppe führte, alle überzeugte Veganer sind, erübrigte sich die Frage, ob die Tiere auch zur Nahrungsmittelproduktion genutzt würden, eine Frage, die sich – angesichts der Dutzenden von Masthähnchen, die frei auf dem Hof herumliefen – dem ein oder anderen aufdrängte.
Der Gnadenhof Melief wird von einem eingetragenen Verein geführt, dessen Mitglieder, in der überwiegenden Zahl Niederländer, durch ihre Beiträge und das Einwerben von Spenden die Finanzierung der Einrichtung sicherstellen. Der finanzielle Aspekt erklärt übrigens auch den Umzug von Holland nach Sögel: „Für das Geld, das dieser Hof gekostet hat, bekämen wir in Holland nicht einmal ein Reihenhaus“, erklärte Marc Winters.
Stina Klückmann, die für die künstlerische Gestaltung des Schulkalenders verantwortlich ist, undHerr Schmitt, der sich um das Organisatorische kümmert, bedankten sich für den freundlichen Empfang und die informative Führung und versprachen, weiterhin für die gute Sache, der sich der Gnadenhof verschrieben hat, zu werben. Einen ersten Erfolg hatte die heutige Begegnung schon: Laura und Marc Joël erklärten, in den Sommerferien zwei Wochen als Freiwillige auf dem Hof mitarbeiten zu wollen.
Text: Michael Schmitt / Foto: Stina Klückmann