Geschichts- und Familienforschung auf dem Hümmling
4. Juli 2013Börger – Schon immer ist Gregory T. Adams aus Watsontown in Pensylvania USA an der Geschichte seiner Familie interessiert. Das berichtete er uns, dem Arbeitskreis Familienforschung des Heimatvereins Börger, Mitte Mai 2013 bei einem Besuch. Er habe in den Jugendjahren neben seiner Leidenschaft „Mathematik“ Deutsch studiert, da ¾ seiner Vorfahren aus diesem Lande stammen und das sei ein Glücksfall gewesen. Dadurch habe er seine Frau Irmgard in den USA kennengelernt, die als Kind Sudeten-deutscher Eltern aus Süddeutschland stammt. Die Sprache in der Familie Adams (vier Söhne) war dann auch Deutsch.
Gefunden hat er den Arbeitskreis Familienforschung des Heimatvereins Börger über das Internet. Kontakte zu Wilhelm Kossenjans in Independence KY halfen dann, seine Vorfahren zu finden und man stellte Kontakte nach Börger her. Greg Adams, den wir nun hier kennenlernen durften, ist Nach-komme von Bernhard Plüster Jg. 1831 aus Börger, (Eltern: Wilhelm Plüster und Helena geb. Kerssens), der wohl im Jahre 1854 über Bremerhaven und Saint Louis in den Raum Cincinnati kam. Dort südlich des Ohio heiratete er in Covington Kentucky und ließ sich im nahen Falmouth nieder. Hier werden sieben Kinder geboren, deren Nachkommen später in den USA verstreut sind. Den Namen änderten die Kinder und Enkel später in der NS-Zeit in Plaster, Pluster oder auch Pliester, da es in dieser Zeit für Amerikaner nicht schicklich war „Deutsch“ zu sein.
Der Mathematikprofessor Gregory Adams, der genau wie seine Frau Irmgard an der Bucknell-Universität in Lewisburg PA lehrt, stellte für seinen Besuch die Frage: „Warum haben die Vorfahren die Strapazen der Auswanderung auf sich genommen und sind nach Amerika gegangen?“ Diese und viele weitere Fragen konnten wir wohl zufriedenstellend beantworten. Bei Besuchen in Börger und Umgebung lernte er Plüster-Nachkommen auf dem Hümmling kennen. Er war hoch erfreut von dem Erlebten und bevor er dann nach vier Tagen am 28. Mai aus Börger wieder in Richtung Löningen abreiste (hier sind weitere Vorfahren-Linien in Vehrensande vorhanden), hinterließ er den Wunsch, dass die Hümmlinger ihre liebenswerte, ruhige Lebensweise und die teilweise enge, echte Freundschaft untereinander erhalten mögen und nicht der Beliebigkeit aussetzen sollten. Er wolle mit seiner Frau vielleicht schon im nächsten Jahr wiederkommen.
Text/Foto: Hermann Ubbenjans, Heimatverein Börger