Feueralarm im Marstall Clemenswerth
2. Juli 2013Sögel – Die Teilnehmer mehrerer Wochenendkurse hatten gerade erst in der Bildungsstätte Marstall Clemenswerth (Sögel) eingecheckt, als plötzlich die hausinterne Alarmsirene aufheulte. Währenddessen quoll Rauch aus dem Dachgeschoss des angebauten Gebäudetraktes.
Völlig überrascht von diesem unerwarteten Lehrgangsauftakt, aber sehr diszipliniert, verließen die jugendlichen Gäste unter Anleitung der Teamer und Hausmitarbeiter den weitläufigen Gebäudekomplex. Beim „Abzählen“ fiel schnell auf, das zwei Jugendliche fehlten.
Die Feuerwehr Sögel traf wenige Minuten nach der Alarmierung an der Bildungsstätte ein. Mehrere Atemschutztrupps durchkämmten die drei Geschosse des künstlich verrauchten Gebäudes und fanden schließlich die zwei vermissten Jugendlichen verletzt im Dachgeschoss. Da die Drehleiter mittlerweile am Rettungsbalkon am Dachgeschoss in Stellung gebracht worden war, konnte die erste Personen schnell ins Freie gebracht werden.Ein weiterer Kursteilnehmer wurde dann mittels Tragetuch über das Treppenhaus in Sicherheit gebracht. Das Tragetuch oder auch Bergetuch genannt ist eine Plane mit Griffen, die bei den Feuerwehren eingesetzt wird, um nicht gehfähige Personen aus beengten Umgebungen oder über Treppenhäuser zu transportieren. Diese Rettungsmaßnahme über drei Stockwerke war für die Atemschutzgeräteträger „schweißtreibend“. Parallel zu der Personenrettung eröffneten weitere Feuerwehrtrupps die Brandbekämpfung und konnten das Feuer schnell eindämmen.
Bei der Vorbereitung der Übung hatten die Hausleitung des Marstalls und die Führung der Feuerwehr Sögel beidseitig strikte Geheimhaltung vereinbart, „um für den Ernstfall zu lernen“. Dabei stand auch die Frage im Vordergrund, wie schnell reagieren neue Gäste auf den Sirenenalarm und erfolgt zeitnah die telefonische Alarmierung der Feuerwehr? In einer ersten Stellungnahme zeigten sich Hausleiter Christian Thien und die Leitung der Feuerwehr Sögel mit dem Übungsverlauf zufrieden.Die Erkenntnisse wurden aufgearbeitet.
Text: Lambert Brand / Foto: Feuerwehr, Marstall