„Communities That Care“
2. Juli 2013Sögel – Bezugnehmend auf die Berichterstattung im letzten Heft zur Diskussionsveranstaltung am 14. Mai zum Thema Prävention wird nachstehend das Projekt „Communities That Care – Gemeinschaften, die sich kümmern“ (kurz CTC) näher erläutert.
Eingebunden in CTC ist das Projekt „Schutzräume“, für das ein Gebietsteam Sögel – Werlte mit Vertretern aus den Schulen, der Kitas, der Jugendarbeit etc. gegründet wurde.
Das CTC ist eine in den USA entwickelte Arbeitsmethode, um in Kommunen, Gemeinden und Stadtteilen die Rahmenbedingungen für ein sicheres und gesundes Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen zu verbessern.
Mit dieser Methode kann problematischem Verhalten wie Jugendgewalt, Kriminalität, Alkohol- und Drogenmissbrauch, frühzeitigem Schulabbruch, Teenager-Schwangerschaften sowie Depressionen und Ängsten entgegengesteuert werden, bevor es auftritt („Prävention“).
Dieses Projekt dient der Schaffung sicherer und lebenswerter Umgebungen, in denen Kinder und Jugendliche sich geschätzt, respektiert und ermutigt fühlen, ihr Potenzial zu nutzen. Mittels verschiedener Programme und Maßnahmen arbeiten alle Personen im „Schutzraum“ gemeinsam an diesem Ziel.
Das CTC-Projekt geht davon aus, dass diejenigen Umstände, die ein sicheres Aufwachsen bedrohen („Risikofaktoren“) und diejenigen Umstände, die diese Risiken abmildern oder ihnen entgegenwirken können („Schutzfaktoren“), präzise benennbar sind. CTC stützt sich dabei auf viele wissenschaftliche Studien, die diese Faktoren in den für Kinder und Jugendlichen wichtigen Bereichen untersucht haben: in der Familie (z.B. Erziehungskompetenzen der Eltern), in der Schule (z.B. früh beginnende Lernrückstände), unter Gleichaltrigen (z.B. Umgang mit Freunden, die selber Probleme haben) und im Umfeld (z.B. wenig nachbarschaftliche Bindungen).
Im Schutzraum Sögel – Werlte sind in den letzten Jahren bereits die ersten Phasen von CTC durchgeführt worden:
Schülerumfrage an den Schulen, Auswertung und Findung von Risikofaktoren und zu geringen Schutzfaktoren, Erstellung eines Gebietsprofils (welche Angebote gibt es bereits, Überschneidungen, Lücken,…), Aktionsplan für Sögel und Werlte („Unplugged“ -eigenständig werden an Schulen und das gemeinwesenorientierte Projekt „Schutzräume“).
Im nächsten Schritt soll, neben der Etablierung der anderen Maßnahmen, vor allem das Projekt „Schutzräume“ weiter ausgebaut werden, und hierzu sind alle Personen, Vereine, Einrichtungen und andere in den Kommunen aufgefordert, mitzuwirken. Wie eine Mitarbeit aussehen kann, wird später mit den Verantwortlichen erarbeitet. Die Projektmitarbeiter wollen dem Gemeinwesen keine fertigen Projekte und Angebote „überstülpen“, sondern im Dialog mit den Kooperationspartnern geeignete Maßnahmen finden und/ oder erarbeiten. Der darauf folgende Schritt wäre eine erneute Schülerumfrage, um Veränderungen zu erkennen.
Text: Wolfgang Knese, Jugendzentrum Sögel