Ich war fremd – ihr habt mich aufgenommen
1. Mai 2013Weltgebetstag in Sögel
Sögel – Frauen aus Frankreich hatten in diesem Jahr die Gottesdienstordnung für den Weltgebetstag verfasst und sich dabei mit der Frage, was es heißt, die Heimat verlassen zu müssen und plötzlich „fremd“ zu sein, in ihren Gebeten und Liedern auseinandergesetzt. In Kirchengemeinden in über 170 Ländern der Erde gestalteten Frauengruppen unterschiedlicher christlicher Konfessionen den Gottesdienst der Französinnen. Mutig zeigten die Französinnen mit ihren Texten, wo unsere europäische Gesellschaft keine Willkommensgesellschaft ist.
In Sögel begann der Weltgebetstag um 14.30 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst in der St. Jakobus-Kirche. Im Altarraum saßen Frauen mit farbigen Schals. Sie symbolisierten die Vielfalt der Herkunft der Frauen, die diese Gottesdienstordnung geschrieben hatten. Eine siebte Frau mit grauem Schal kam zögernd und unsicher zu dieser Gruppe dazu. „Ein freundlicher Blick für alle, die suchen, die gebende Hand für Menschen in Not, ein liebendes Herz für Menschen, die fremd sind, so öffnen sich Türen, das Leben beginnt“, so lautete ein Ausschnitt des ersten Liedes. Die musikalische Begleitung hatte Regionalkantorin Frauke Sparfeldt übernommen, die auch im Vorfeld die Lieder mit den Frauen eingeübt hatte. Mit der Kollekte aus dem Gottesdienst werden Frauenprojekte in aller Welt unterstützt.
Im Anschluss an den Gottesdienst wurde wieder zur Begegnung bei Kaffee und Kuchen ins St. Jakobus-Haus eingeladen. Frauen aus dem Eine-Welt-Laden in Sögel waren mit einem Stand vertreten und boten u.a. Produkte aus Frankreich an. Kfd-Vorsitzende Irmgard Schlangen-Otten bedankte sich bei den ca. 130 erschienenen Gottesdienstbesuchern und bei allen, die zum guten Gelingen des Weltgebetstages beigetragen hatten.
Text/Foto: Irmgard Schlangen-Otten