Barrierefreiheit für den Sögeler Ortskern

1. April 2013

Informationsveranstaltung gut besucht

Sögel – Mehr als 100 Gäste waren der Einladung der Gemeinde Sögel zur Bürgerversammlung gefolgt. Thema war die Gestaltung des Ortskerns. Bürgermeisterin Irmgard Welling zeigte sich in der Mensa des Schulzentrums erfreut über das große Interesse. Vorgestellt wurden die Planungen vom Architekturbüro Knipper/Kleine aus Sögel sowie Kolhoff Landschaftsarchitekten aus Vechta, die den Auftrag für die Durchführung der Maßnahme erhalten haben.

Eine wichtige Aufgabe für die Neugestaltung übernimmt die veränderte Verkehrsführung des Durchgangsverkehrs Richtung Werlte. Künftig wird der Verkehr über eine zweite Achse von Lathen aus kommend über die Amtsstraße zur Straße „Am Pohlkamp“ geführt. Dadurch erwarten die Planer ein deutlich geringeres Verkehrsaufkommen im Planungsbereich. Eine Ampel soll die Überquerung an der Einmündung Wahner Straße/Clemens-August-Straße für Radfahrer und Fußgänger erleichtern. Von da aus bis hin zur Sigiltrastraße werden sich alle Verkehrsteilnehmer auf einer Höhe bewegen. Lediglich die unterschiedlichen Bodenmaterialien weisen auf die Trennung vom Straßenraum zum Fußweg hin, so Knipper.

Großen Wert legten viele der anwesenden Einwohner auf die künftige Sicherheit für den Fahrradverkehr. Aufgeführte Bedenken konnten größtenteils beseitigt werden. Josef Gößling vom Fachbereich Bauwesen aus der Verwaltung dazu: „Wir können immer nur Kompromisse machen. Es gilt, die Belange der Anwohner, der Geschäftsinhaber, der Radfahrer, der Fußgänger, der Autofahrer und der Senioren mit ihren jeweils unterschiedlichen Bedarfs-Profilen zu berücksichtigen.“

Der Zeitrahmen wurde ebenfalls vorgestellt. So soll in den kommenden Wochen mit dem 3. Bauabschnitt der Ortskernsanierung begonnen werden, der sich über die Bereiche „Einmündung von der Wahner Straße über die Großfläche ´Amtsbrunnen´ bis hin zum Geschäftshaus Gronemeyer“ ausstreckt.

„Der Amtsbrunnen erfährt eine deutliche Aufwertung“, so Welling. Das geplante Geschäftshaus auf dem Eckgrundstück Clemens-August-Straße/Am Mühlenberg wird im Vergleich zum jetzigen Baubestand um mehrere Meter zurückgesetzt gebaut. „Für uns eine einmalige Chance, den Engpass an dieser Stelle zu entschärfen“, freute sich Welling. So könne künftig der Bereich um den Amtsbrunnen viel offener gestaltet werden, so dass sich ein richtiger Platzcharakter entwickelt. Die Bäume rund um den Amtsbrunnen werden von unten angestrahlt, weitere Bäume gepflanzt und Sitzmöglichkeiten geschaffen, hieß es weiter.

Im gleichen Zuge erfolgt die Ausschreibung des 4. Bauabschnittes, der direkt an den 3. Bauabschnitt in Höhe Gronemeyer anschließt und sich dann bis zur bereits fertig gestellten Einmündung in die Clemens-August-Straße zur Sigiltrastraße ausbreitet.

 „Wir wollen eine Achse in Sögel schaffen, die in einem Alleencharakter vom Amtsbrunnen bis zum alten Ratshaus führt“, so Knipper. In regelmäßigen Abständen sollen dazu neue Bäume beidseitig der Straße zwischen den neu anzulegenden Parkplätzen gepflanzt werden. Durch die Neugestaltung können direkt an der Clemens-August-Straße die Anzahl der Parkplätze von derzeit 19 auf ca 35, im 3. Bauabschnitt von 14 auf 34 aufgestockt werden. Zugleich soll der ganze Straßenzug verkehrsberuhigt gestaltet werden, so dass selbst Fahrradfahrer die Hauptstraße ungehindert nutzen können. „Durch die barrierefreie Gestaltung sehen wir einen deutlichen Vorteil für alle schwächeren Verkehrsteilnehmer“, so Welling.

Auf Anfrage teilte Gößling mit, dass die Kernbohrungen im jetzigen Straßenkörper ergeben hätten, dass vermutlich nur geringe Mengen an „Altlasten“ vorhanden sind, so dass sich die Kosten durch die Entsorgung der alten Teerschicht im vertretbaren Rahmen halten werden.

Auch auf die Problematik der Regenwasserführung bei starken Regenfällen wurde eingegangen. Die Leitungen sollen künftig selbst in diesem Fall das Regenwasser ordnungsgemäß auffangen können.

Text/Foto: Ingrid Cloppenburg

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