Karneval der Kolpingkapelle Sögel auf dem Höhepunkt

1. März 2013

Sitzungs-Potpourri vom Feinsten aus Bewährtem und Neuem

Sögel – In der Hümmlinger Karnevalsmetropole Sögel ist die närrische Hochzeit immer etwas ganz Besonderes. In einem gut vierstündigen, bunten Sitzungsprogramm bot die Kolpingskapelle mit einem gelungenen Mix von bewährten und zahlreichen jungen Akteuren wieder ein besonderes Spektakel. Dem Narrenvolk im voll besetzten Saal des Clemenswerther Hofes wurde so richtig eingeheizt.

Lokale Prominenz aus Politik, Kultur und Kirche sowie MdB Gitta Connemann wollten traditionell beim Sitzungsstart in Sögel dabei sein, wenn die Kolpingkapelle Sögel-Stavern (KKS) unter ihrem versierten Dirigenten Hans Hanekamp und die vielseitigen KKS-Akteure das Publikum aus Nah und Fern wieder zu wahren Begeisterungsstürmen animierten. Sitzungspräsident Stefan Schmees führte in seiner gekonnten Art gewürzt mit eindeutig zweideutigen Sprüchen durch die traditionelle Sitzung „Sögel wie es singt und lacht!“. Prinz Stefan (Schlepper), der das Narrenvolk zusammen mit seiner „Lieblichkeit“ und Ehefrau Mechthild humorvoll begrüßte, hatte den Elferrat aus Kollegen der Reit- und Fahrvereins berufen.

Nach schwungvoller musikalischer Einleitung insbesondere mit der neuen KKS-Rock-Band „Tatsächlich“, die nach Grönemeyer „Sögel ich komm aus dir“ intonierte, nahm das närrische Treiben seinen durchschlagenden Verlauf. Die Bauarbeiter Ruth und Wolle (Ruth Bramlage und Wolfgang Windt) kamen gleich „up platt“ zum Kernpunkt des lokalpolitischen Baugeschehens, der allgegenwärtigen Ortsumgestaltung. Sögel verändert sich permanent! Auch beim Schützenverein, bei dem nach 265 Jahren jetzt auch die Ehefrauen auf den Thron dürfen! Gemischte Gefühle kamen beim Lied um das Schlachthofpersonal auf: „Der Mann, der einen weißen Eimer trägt!“

„Ohrlheid“ (Waltraud Struckmann) als weitere plattdeutsche „Stimmungsrakete“ gab humoristische Alltagsgeschichten zum Besten: „Gitta is MdB! Use Jan MdO (Mitglied der Ortskrankenkasse)!“

„Frieda und Anneliese“ traten zum zweiten Mal als das ganz besondere Duo in die Bütt. Präses und Kaplan Jürgen Krallmann, zusammen mit Singkreis- Chorleiterin Stefanie Schmidt, nahmen die lokale und Kirchturmspolitik auf die Schüppe. Bei Kaffee und Kuchen mit und ohne Schnaps ging es um Eislaufbahnen, Fitnesswahn und Umgestaltung: „Wir ziehen die Bürgersteige hoch – in Werlte auch und noch ne Oberstufe obendrauf!“

Irmgard Schnur als Anne Marmel erlebte Lustiges auf ihrer Pilgerreise durch die Sögeler Kneipenlandschaft. In mundgerechtem Platt schilderte „Pilger-Anne“ ihren etwas anderen Pilgerpfad und hatte im „Moinsen“ sogar eine Thekenbegegnung mit einem „echten“ Werlter.

Mit einer Quiz-Show anderer Art boten „Angenehm Miels“ mit Johannes Lake und Johannes Mielke abermals ein gekonntes, sehr spezielles und anspruchsvolles karnevalistisches Bühnenstück. Der große „Miels“ und sein Partner „Jogy“ strapazierten die Lachmuskeln mit ihrem SSDSIB-Spiel: Sögel sucht die super Intelligenz-Bestie!

„Biggenbernd“ (Bernd „Barni“ Hinrichs) und sein heranwachsender Sohn Louis als „Ferkel Freddy“ gehören einfach zu den absoluten Highlights der Karnevalsshow, ein wahres Feuerwerk an  Humoristischem mit Blickwinkel Lokalpolitik!

KKS-Urgestein Bernhard „Bulti“ Bultmann hatte mit „Ralphi“ Schmidt junge musikalische Verstärkung mitgebracht. „Bultis“ Fragelied: „Warum sind die Schafe weiss – in Sögel aber blau?“ und „Warum ist der Ludmillenhof architektonisch so versaut?“. Sein Klatsch-Instrumental setzte den ganzen Saal in Bewegung!

Beim Comedy-Duo „Die Drei lustigen Zwei“ mit Helmut Benten und Gitarrist Johannes Mielke bekamen neben ihrer typischen Mann-Frau-Thematik auch die Lokalpolitiker ihr Fett weg. Zudem standen „Hochadels“ – Verhaltensregeln auf dem Prüfstand. Nach ihrem Gesang „Mit nur 4 Akkorden durch die Popgeschichte“ und einem besonderen „Liebeslied“ brandeten Beifallsstürme auf.

In gekonnter Manier regte Bauchredner Max (Steuber) als „Dr. Bauch“ zusammen mit seiner bewährten Puppe Aloys Alzheimer die Lachmuskeln an. Als Zugabe legte er beim „freiwilligen“ Bühnenauftritt Ortspolitiker Karl Steinbild die „richtigen“ Worte in den Mund.

Immer wieder ein musikalisches Erlebnis bietet das Männer-Doppelquartett „Leicht und Cross“ mit A-cappella Präsentationen unvergleichlicher Prägung. „Soll ich sitzen oder stehen“ beschreibt die Tücken des Lebens. Mit ihrem Oldie „Techno“ führten die gestanden Herren ihre junge Dirigentin Frauke Sparfeldt in die Vergangenheit und glänzten zum Schluss mit etwas Neuem: „Silent Voice“ als Perkussionseinlage.

Immer stärker, mit gutem Gesang und Klang mausern sich „Hannes Rock & Tobias Roll“ (Johannes Hanekamp und Tobias Büter). Als begehrtes Gitarrenduo von ihren Fans angeheizt präsentierten sie ihre gelungenen Stücke „Hör auf unseren Rat“, „Aber das denkst du bloß“ und „Wenn die nach vorn fällt“.

Erstaunlich perfekt, konditionsstark und jung  präsentierte sich das neu geformte KKS-Tanzballett, das das Publikum in US-Outfit zu Begeisterungsstürmen animierte. Die erweiterte, achtköpfige Show-Tanzgruppe der „Cherry Ladies“ wusste mit und ohne Masken in schmuckem Outfit mit ihren Reizen nicht zu geizen und präsentierte auch den „Gangnam style“!

Text: Klaus Hüsing

Fotos: Klaus Hüsing / Ingrid Cloppenburg

    

    

    

    

    

    

    

    

 

    

    

    

    

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