Realistische Unfallszenarien für Feuerwehranwärter
1. Februar 2013Wenn junge Frauen und Männer in die freiwillige Feuerwehr eintreten, besuchen sie den sogenannten Grundlehrgang zur Truppmannausbildung, um für die Einsätze fit zu sein. Neben der feuerwehrspezifischen Ausbildung gehört auch ein kompletter Erste-Hilfe-Lehrgang als Modul zum Programm.
Bislang mussten viele junge Feuerwehrleute den Lehrgang weitgehend in Eigeninitiative bei den Hilfsorganisationen besuchen. Der Vorschlag der Feuerwehrausbilder, die Erste-Hilfe-Ausbildung in den Lehrgang zu integrieren, fand großen Anklang. Zusammen mit dem DRK-Kreisverband Emsland fand dann der erste Lehrgang im Ausbildungszentrum der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Sögel statt. Mitglieder der Wehren Haren, Börger und Sögel nahmen teil.
DRK-Ausbilder und Rettungsdienstmitarbeiter Bernd Pelle sowie die Rettungsdienstauszubildende Michaela Lusky stellten folgende Schwerpunkte in den Mittelpunkt der acht Stunden umfassenden Unterweisung: Kontrolle der Vitalfunktionen, stabile Seitenlage, Herz-Lungen- Wiederbelebung mit einem AED-Gerät (automatisierte externe Defibrillation), stark blutend Wunden und weitere wichtige Segmente.
Spannend wurde es am letzten Unterrichttag: Michaela Lusky schminkte die Mitglieder der Jugendfeuerwehr Sögel realitätsnah. Die Jugendwehr hatte sich bereit erklärt, die neuartige Initiative „schauspielerisch“ zu unterstützen. Die Beurteilung der realistischen Unfallszenarien stellten hohe Anforderungen an Feuerwehranwärter. Es zeigte sich jedoch, dass die Vorbereitung optimal gelaufen war, denn auch stark blutende Wunden oder schlimme Schocksituationen wurden gekonnt behandelt. Und für die Jugendfeuerwehr war der Auftritt ebenfalls ein spannendes Erlebnis, wie das Engagement der 10- bis 16-jährigen zeigte. In wenigen Jahren werden sie selber Lehrgangsteilnehmer sein.
Text/Foto: Lambert Brand