Schmerzen, Kribbelbein und Taubheit – Wenn der Wirbelkanal zu eng ist

9. Dezember 2012

Sögel, 17.10.2012 – Hinter Symptomen wie Schmerzen, Schweregefühl, Taubheit und Kribbeln in den Beinen steckt oft die so genannte Spinalkanalstenose. „Die Krankheit betrifft vor allem Personen über 50 Jahre“, weiß Dr. (PY) Peter Douglas Klassen, Chefarzt der Wirbelsäulenchirurgie und Neurotraumatologie am St. Bonifatius- Hospital Lingen und am Hümmling Krankenhaus Sögel. Durch die gestiegene Lebenserwartung avanciert diese Krankheit regelrecht zur Volkskrankheit.

Wirbel, Bandscheiben und Bänder machen sich breiter als sie sollen und drücken den Nervenstrang im Wirbelkanal zusammen. Kommt es dabei zu einer Quetschung, kann eine Operation die Nerven entlasten. Schmerzmittel bleiben in solchen Fällen oft erfolglos. In Fällen, in denen der Wirbelkanal durch Verrutschen abgenutzter Wirbelknochen eingeengt ist, kann ein spezielles Training die Operation vermeiden. Dabei wird die Wirbelsäule aktiv aufgerichtet und die Engstelle entlastet. Konsequentes Training kann die Schmerzen lindern.

Bei einer Operation wird überschüssiges Gewebe an Bändern und Wirbelgelenken entfernt. Es ist nur ein kleiner Hautschnitt nötig. Mit Hilfe des Mikroskops wird soviel abgetragen, dass die Nerven genug Platz haben. „Auch im Alter kann die Spinalkanalstenose risikoarm chirurgisch behandelt werden“, sagt Klassen. Die Patienten können in der Regel am Tag nach der Operation wieder aufstehen. Oft sind die Beschwerden bereits kurz nach der Operation vollständig verschwunden.

Text: Dr. (PY) Peter Douglas Klassen, Facharzt für Neurochirurgie

 

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