Gedenkveranstaltungen zur Pogromnacht in Sögel
9. Dezember 2012Sögel – Als sichtbare Zeichen gegen Gewalt und für Frieden in der Welt hat am 9. November in Sögel eine Gedenkveranstaltung zur Pogromnacht des nationalsozialistischen Terrorregimes vom 9. auf den 10. November 1938 in Deutschland stattgefunden. In Sögel wurde in dieser Nacht die Synagoge zerstört.
„Aus den Ereignissen und aus der Geschichte des Nationalsozialismus sind für uns heute und in Zukunft Verantwortung und Verpflichtung entstanden, gemeinsam zu gedenken“, unterstrich Sögels Bürgermeisterin Irmgard Welling bei der Gedenkfeier am Freitagvormittag auf dem Marktplatz. Gleichzeitig rief sie in Erinnerung, dass der Marktplatz in der Hümmlinggemeinde eine „zentrale Bedeutung als Ort des Geschehens“ habe. Von hier aus seien die jüdischen Mitbürger von den Nazischergen abgeholt und auf den Weg in die Konzentrationslager gebracht worden. Zur Erinnerung wurden Bilder von 28 ermordeten Menschen auf der LED-Leinwand eingeblendet, „um uns von den Gesichtern der Menschen berühren zu lassen – von dem Schicksal der Juden in Deutschland, von dem Schicksal Sögeler Mitbürger“, sagte Welling.
In einer symbolischen Handlung, die Zeichen und Orte des Erinnerns in Sögel ins Gedächtnis rief, darunter die Verlegung von sogenannten Stolpersteinen, Berichte von Zeitzeugen, Initiativen von Schulen sowie den jüdischen Friedhof, wurden sieben Kerzenleuchter entzündet. Die Leuchter trugen Teilnehmer der Gedenkveranstaltung, der auch Schüler des Hümmling-Gymnasiums und der Schule am Schloss beiwohnten, anschließend in einem Schweigemarsch zum Denkmal für die ehemalige Synagoge an der Straße Am Pohlkamp und stellten sie dort nieder.
Text: Gemeinde
Foto: Emszeitung