Portugalfreizeit im Juli/ August 2012
2. Oktober 2012Wie im letzten Sommer führte unser Verein „Kinder- und Jugendhilfe für Europa e. V.“ auch in diesem Jahr eine dreiwöchige Jugendfreizeit in Portugal durch.
An der diesjährigen Freizeit nahmen 32 Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Alter von 12 bis 59 teil, die die Möglichkeit erhielten, einen Einblick in die portugiesische Landschaft und Kultur zu erhalten. Darüber hinaus stellte auch das Zusammenleben im Camp eine besondere Erfahrung für die Mitfahrer dar, da diese sich größtenteils unbekannt waren und erst durch gemeinsame Erlebnisse wie den Dreitagestouren (Wandern, Paddeln und Radfahren), Strandbesuche oder der Erkundung interessanter Städte nahe dem Zeltplatz „Campismo da Vitoria“ in Paredes am Atlantik zu einer Gruppe zusammenwuchsen.
Hauptziel unseres seit 1989 bestehenden Vereins ist es, benachteiligte Gruppen innerhalb Europas im Rahmen sozialer Anpassung zu unterstützen und in die gesellschaftliche Gemeinschaft zu integrieren. Im Vordergrund steht dabei die Förderung von gegenseitigem Verständnis, Verantwortung und Toleranz in Bezug auf kulturelle Unterschiede und gesellschaftliche Entwicklungen. Diesbezüglich ergab sich in diesem Jahr eine besondere Gelegenheit für uns.
Bereits 2006 hatten die Teilnehmer der Freizeit Kontakte zum Mädchenheim in Leiria, einer größeren portugiesischen Stadt nahe dem Zeltplatz, geknüpft, indem sie die dort lebenden Mädchen und deren Betreuerinnen zu einem gemeinsamen Aktionstag einluden. Dabei näherten sich Kinder, Jugendliche und Erwachsene beider Nation einander an. Höhepunkt war eine Rallye im Naturschutzgebiet von San Pedro, in der Wissen und Können aller Beteiligten gefragt waren. Trotz sprachlicher Barrieren wurden die gestellten Aufgaben in Zusammenarbeit mit viel Spaß gelöst.
In diesem Jahr suchten wir das unter kirchlicher Trägerschaft stehende und durch staatliche Zuschüsse finanzierte Heim, das derzeit Zuhause für 41 Mädchen im Alter von 5 bis 20 ist, erneut auf. Die Heimleiterin erinnerte sich freudig an die vergangene Aktion und lud dieses Mal uns zu einem Gruppentag in einem Park in einem Vorort von Leiria ein, obwohl die finanziellen Mittel der Einrichtung aufgrund der wirtschaftlichen Krise des Landes stark eingeschränkt sind und nur wenig Spielraum für Extraausgaben bleibt. Gemeinsam organisierten wir Spiele und ein kulturell bunt gemischtes Picknick, an dem sich alle erfreuen konnten. So verbrachten wir, teilweise mit Händen und Füßen kommunizierend, einen sehr schönen Vor- und Nachmittag. Zu unserer Überraschung wurden wir anschließend zum Heimbesuch eingeladen, wo ein großes Büffet mit portugiesischem Gebäck und Getränken wie auch weitere Spiele und Musik auf uns warteten. Zum Abschied wurden die Herzen schwer, und auch einige Tränen kullerten uns und den Mädchen über die Wangen. Doch es soll kein Abschied für immer sein, denn wir haben gegenseitig Adressen ausgetauscht, um regelmäßig Kontakt zu halten und in naher Zukunft einen Besuch der Heimkinder in Sögel zu ermöglichen.
Insgesamt war die Ferienfreizeit in diesem Jahr sehr erfolgreich, da sowohl die mitfahrenden Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen sich kennenlernten und schließlich als Gemeinschaft wieder in die Heimat zurückkehrten, als auch ein hoffentlich langfristiger Kontakt zu den Portugiesen entstand.
Text und Bilder: Christopher Partyka, Christina Niermann und Freya Bendler