Findelkinder im Wattenmeer

2. Oktober 2012

 Mit der Kolpingsfamilie Sögel-Stavern an die Nordsee

50 Kinder nahmen an der diesjährigen Ferienpassaktion der Kolpingsfamilie Sögel-Stavern nach Norddeich teil. Sie besuchten die Seehundaufzuchtstation Norddeich und konnten dort viel über die kleinen Heuler erfahren, die dort aufgezogen werden.

Die jungen Seehunde werden verlassen am Nordseestrand gefunden. Aus verschiedensten Gründen haben sie ihre Mütter verloren. „Nie anfassen!“, erklärt die Mitarbeiterin der Seehundstation den Kindern. Denn es kann sein, dass die Seehundmutter das Kleine nur kurz zurück gelassen hat. Wird es aber von Menschen berührt und hat somit deren Geruch angenommen, akzeptiert die Seehundmutter es nicht mehr. „Solltet ihr also einmal ein einsames Seehundbaby finden, ruft eine Seehundaufzuchtstation oder die Polizei an.“ Das Findelkind wird dann von fachkundigen Mitarbeitern eine Zeit lang beobachtet. Stellt sich heraus, dass er wirklich allein gelassen wurde, kommt der kleine Heuler in die Aufzuchtstation. Hier bleibt er ca. drei Monate. „Heuler heißen die kleinen Seehunde übrigens, weil ihr Rufen nach der Mutter sich wie ein Heulen anhört“, erzählt die Mitarbeiterin.

Wenn der Kleine ein entsprechendes Gewicht erreicht hat und in der Lage ist, sich selbst zu ernähren, wird er zusammen mit anderen Findelkindern in kleinen Gruppen in der Nordsee ausgesetzt und somit wieder seiner natürlichen Umgebung zugeführt.

Bei herrlichem Sommerwetter konnten die Kinder am Nachmittag auch noch das Wattenmeer selbst erkunden. Als Strandpiraten ausgerüstet, ging es auf die Suche nach Muscheln, Krebsen, Wattwürmern und sonstigen Kleinstlebewesen, die hier zu Hause sind. Und so konnte so manche `fette Beute´ mit nach Hause gebracht werden.

Text: Maria Wilmes Fotos: Martin Mödden

  

© 2010 Forum Sögel e. V.
Information | Geschichte | Zukunft