Tabu der urologischen Vorsorgeuntersuchung brechen

1. Juli 2012

Früherkennung wird zu wenig wahrgenommen

  Die Urologie ist nahezu noch ein Tabuthema, vor dem man(n) sich gern sperrt, es nach Möglichkeit ignoriert, bis man(n) es nicht mehr kann und ihn die Prostata drückt oder er andere urologische Beschwerden hat. Die Ärzte der urologischen Belegarztpraxis am Hümmling Krankenhaus Sögel, Herr Dr. med. Bernd König und Herr FA Ghazy Kassem, klären seit Jahren mit einer kontinuierlichen Kampagne zur Notwendigkeit der Vorsorgeuntersuchungen mittels Informationsabenden, Flyern und speziellen Aktionsveranstaltungen  auf.

Fehlendes Wissen, falsche Scham, Angst oder keine Zeit – das sind für viele Männer die Gründe, nicht zur Krebsvorsorge zu gehen. Momentan nutzt nicht einmal jeder fünfte Mann das Krebsfrüherkennungsprogramm.

Kaum ein Mann geht regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen zum Urologen und dabei wäre eine jährliche Untersuchung ab dem 45. Lebensjahr sehr sinnvoll. Eine der häufigsten Krebserkrankungen des Mannes ist das Prostatakarzinom. Wird dieses jedoch frühzeitig erkannt, bestehen heutzutage gute Heilungsaussichten. „Dies gilt aber nicht allein für ein Karzinom in der Prostata. Auch der Hodenkrebs ist ein Thema, das nicht unter den Tisch fallen sollte“, betont Herr FA Kassem. In letzter Zeit lassen sich immer mehr Fälle beobachten, besonders unter den 25 bis 45-Jährigen ist er weit verbreitet.

Die jährlich stattfindenden Kontrolluntersuchungen werden seit dem Jahr 1971 angeboten und dienen nicht nur der Früherkennung eines Prostatakarzinoms, sondern auch anderen eventuellen Problemen der männlichen Geschlechtsorgane, sowie der harnausscheidenden Organe. Bei der Untersuchung stellt der Urologe nicht nur verschiedene aufklärende Fragen, er verlangt auch eine Stuhlprobe und nimmt eine rektale Untersuchung vor, bei der er die Prostata abtastet. „Dies ist zugegebenermaßen unangenehm, doch haben modernste Untersuchungsverfahren wie beispielsweise eine transrektale Sonografie, bei der die Prostata mit einem Ultraschallgerät untersucht wird, schon deutlich zu einer Verbesserung beigetragen“, erklärt Herr Dr. med. König den Vorgang der Untersuchung.

Die urologische Vorsorgeuntersuchung umfasst neben einer Untersuchung der Genitalorgane und der Tastuntersuchung der Prostata im Wesentlichen die Bestimmung des Prostata-spezifischen Antigens (PSA) im Blut. Bei einer Prostataerkrankung wird dieser Eiweißstoff im Blut vermehrt gebildet, seine Erhöhung gibt einen Hinweis auf das Vorliegen einer bösartigen Veränderung im Bereich der Prostata.

„Doch auch die modernsten Verfahren können nicht helfen, wenn Männer ab 45 nicht regelmäßig den Urologen aufsuchen um sich einer Vorsorgeuntersuchung zu unterziehen, je früher eine urologische Krebserkrankung erkannt wird, desto besser sind die Aussichten auf ein vollständige Heilung“, so das eindeutige Fazit der beiden Urologen am Hümmling Krankenhaus Sögel.

Text/Foto:  Renate Jansen HKS

© 2010 Forum Sögel e. V.
Information | Geschichte | Zukunft