Raumgreifende Installationen in zerbrechlicher Art
1. Juli 2012Seit Samstag, dem 09. Juni, ist die zweite Ausstellung der Reihe ForumFormClemenswerth in diesem Jahr am Emslandmuseum Schloss Clemenswerth zu sehen. Unter dem Titel „Raumgeflimmer und Plüschgewitter“ sind raumgreifende Installationen, sowie kleinere Objekte von Barbara Lorenz Höfer zu sehen. Die insgesamt 36 Arbeiten umfassende Ausstellung ist bis einschließlich 12. August im Pavillon Clemens August zu sehen.
Die in Buxtehude lebende Künstlerin ist von Hause aus Holzbildhauerin, begann aber über die Jahre immer mehr mit neuen Materialien wie Metallen, Folien, Papieren und farbigem Licht zu arbeiten. Damit löste sie sich von der herkömmlichen Bildhauerei. Dem Arbeiten mit Raum blieb Barbara Lorenz Höfer aber bis heute treu, wie die Ausstellung in Sögel eindrücklich beweist. Aus dem fest umrissenen Körper der klassischen Figur, die im Raum eine Position einnimmt, wird eine Inszenierung mit begehbarem Raum. Die Wirkung der einzelnen Kunstwerke hängt damit auch von dem Ort ab, in dem sie ausgestellt sind. Die neun aus Holz, Papier und Kunstfell hergestellten Rehe der Arbeit „Jagdstill: Untertan gemacht“ sind beispielsweise eigens für die Ausstellung am Emslandmuseum Schloss Clemenswerth entstanden. Barbara Lorenz Höfer sagt selbst zu ihrem Arbeiten: „Entscheidend für die Intensivierung der Arbeit waren die Veränderungen in meinem Lebensumfeld. Das intensive Aufspüren der eigenen Körperlichkeit, das Schärfen der Sinne durch kritische Wahrnehmungen der Realität forderte die Verwendung neuer, adäquater künstlerischer Ausdrucksmittel.“
In den Arbeiten von Barbara Lorenz Höfer geht es meist um ein Thema, nämlich um das Verletzliche, den verletzlichen Menschen, das verletzliche Tier, die verletzliche Umwelt. Deshalb arbeitet sie gerne mit Papier, welches eine dünne und empfindliche Haut über einem hölzernen Skelett bildet und bei Temperaturschwankungen leicht reißen kann. Die ausgestellten raumgreifenden Installationen wirken so verletzlich und vergänglich. Die Arbeiten von Barbara Lorenz Höfer beschäftigen sich mit der Endlichkeit und der Frage, was bleibt: die aufgebaute Firma, der Bauernhof oder die weiterlebende Seele? Letztendlich wird die Frage nach dem Sinn des Lebens gestellt und aufgezeigt, wie wichtig Hoffnung ist, denn wenn nichts bleiben würde, dann gewänne nur der Moment im Leben an Wichtigkeit.
Im Rahmen des Kunstmarktes „ParkArt“ (reg. Museumseintritt), am 12.08. um12.15 Uhr, führt die Künstlerin Barbara Lorenz Höfer noch einmal persönlich durch ihre Ausstellung. Anmeldungen und weitere Informationen zu den Veranstaltungen unter Tel. 05952 / 93 23 25.
Text/Foto Ramona Krons