Galaabend mit Chorgesang, Schauspiel und Tanz begeisterte

1. April 2012

Beifallsstürme drückten die Begeisterung des Publikums in der zweimal fast ausverkauften  Aula des Hümmlinggymnasiums  aus. Der Galaabend zum 150-jährigen Bestehen mit Chorgesang, Schauspiel und Tanz begeisterte und stellte die Leistungsfähigkeit des rührigen Männergesangvereins „Harmonie“ Sögel  unter Beweis. Liedervater Georg Sewerin ging zu Beginn des Galaabends kurz auf die Geschichte des Vereins ein.

1862 gründeten 13 Sänger die damalige Liedertafel „Harmonie“ und legten damit den Grundstein für ein aktives Vereinsleben, das zwei Weltkriege, Wirtschafts- und Finanzkrisen und sonstige einschneidende Ereignisse und Entwicklungen überdauert  und auch heute noch Bestand hat, so Sewerin. Die damaligen Säulen der Liedertafel Harmonie, die Pflege des Männergesangs, das Theaterspiel, die Geselligkeit und nicht zuletzt auch  die Hilfe für Bedürftige, seien zwar in den einzelnen Epochen der Vereinsgeschichte unterschiedlich stark ausgeprägt gewesen, seien aber nie gänzlich aufgegeben worden. Auch ein Blick in die jüngere Vereinsgeschichte zeige, dass neben der Pflege des vierstimmigen Männergesangs auch die weiteren Elemente wie Theaterspiel, Hilfe für Bedürftige und Geselligkeit immer präsent waren oder wieder aufgegriffen worden seien.

Guido Brüggen führte dann charmant durch das vielseitige  Programm und nahm die rund 900 Gäste mit auf die Zeitreise durch die Geschichte der „Harmonie“. Melodien aus verschiedenen Opern und Operetten und die stil- und zeitgerechte Nachstellung des ersten Vereinsfotos aus dem Jahre 1873, die musikalische Begleitung zum Papstjubiläum von Pius IX und schließlich Szenen zur Rückkehr der Kapuziner auf Schloss Clemenswerth und das Liedgut zur Gründung des Emsländische Sängerbunds und die schmerzlichen Auswirkungen des 1. Weltkriegs gehören zum ersten Teil des Programms. Die einzigartige Kombination von  Liedvorträge und Spielszenen zeugten von einer intensiven Vorbereitungsarbeit und von einer perfekten Regie. Dirigent Thomas Kramer, unterstützt von Beatrix Lückmann – Langen  am Klavier, gelang es immer wieder, „seine Männer“ exakt  auf das vielfältige Musikprogramm einzustimmen.

Die schwungvolle Musik und der Tanz der zwanziger Jahre steigerte  die Stimmung im Saal. Die gekonnten Darbietungen der Tanzgruppe des Heimatvereins trugen ebenfalls dazu bei. Ein abruptes Ende fand diese „ beschwingte“ Zeit durch die Wirren des 2. Weltkriegs, die gerade auch in Sögel fürchterliche Auswirkungen hatten. Die szenische Darstellung der Schreckenszeit, auch hier wirkten die Sängerfrauen und Kinder mit, ergriff die Zuschauer.

Nach dem Krieg erzielte der MGV Aufsehen mit seinem Theaterstück „Wu iss dat mit Siska“ innerhalb und außerhalb von Sögel. In den gezeigten Auszügen sorgten Öhm Willm (Bernd Vagedes) und Siska (Annika Sewerin) mit ihren Liedvorträgen  für großen Beifall ebenso wie Ausschnitte aus den Karnevalsveranstaltungen der letzten Jahrzehnte. Die Choristen zeigten, dass sie nicht nur hervorragend singen konnten und können, sondern mit viel Humor und Ideenreichtum feiern können und sich nicht scheuen, ein Damenballet auf die Beine zu stellen. „Im Best of Harmonie“ zum Ende des Galaabends präsentierte die Harmonie bekanntes Liedgut und bezog auch das Publikum mit ein.  Georg Sewerin und Guido Brüggen bedankten sich zum Abschluss  bei den vielen Helfern und Begleitern, die diese erfolgreiche Veranstaltung möglich gemacht hatten.

Text: LB/ Fotos: LB

Der Chor, als Shanty, mit "The drunken Sailor

 

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