Karneval der Kolpingkapelle Sögel auf dem Höhepunkt
1. März 2012Ein Kessel Buntes von gestandenen und neuen Aktiven
In der Karnevalsmetropole Sögel stieg das närrische Treiben wieder auf den Siedepunkt. In einem fast fünfstündigen und bunt gemischten Sitzungsprogramm zeigten die närrischen Akteure eine spektakuläre Show aus Musik, Comedy, Tanz und Büttenschnack. Dem Narrenvolk im voll besetzten Saal des Clemenswerther Hofes wurde mit einer gelungenen Mischung von gestandenen Akteuren, modifizierten und neuen Gruppen so richtig eingeheizt.
Lokale Prominenz aus Politik, Kultur und Kirche, sowie MdB Gitta Connemann und Finanzminister Bernd Busemann wollten traditionell beim Sitzungsstart in Sögel dabei sein, wenn die Kolpingkapelle Sögel-Stavern (KKS) unter ihrem versierten Dirigenten Hans Hanekamp und die vielseitigen KKS-Akteure das Publikum aus Nah und Fern wieder zu wahren Begeisterungsstürmen animierte. Sitzungspräsident Stefan Schmees führte in seiner gekonnten Art gewürzt mit vieldeutigen Sprüchen durch einen gemischten Strauß im karnevalistischen „Kessel Buntes“. Gekonnt begrüßte Prinz Markus das Narrenvolk zusammen mit seiner Lieblichkeit Brigitte (Heller), der den Elferrat aus Kollegen der Sögeler Feuerwehr berief.
Nach schwungvoller musikalischer Einleitung und viel „Bläserdrive“ der Kolpingkapelle garniert sogar mit improvisierten Instrumenten, stiegen „Frieda und Anneliese“ als ein ganz besonderes Gespann in die Bütt. Der neue Präses und Kaplan Jürgen Krallmann, zusammen mit Singkreis- Chorleiterin Stefanie Schmidt, nahmen als wohnungssuchende Seniorinnen die lokale und Kirchturmspolitik auf die Schüppe.
Passend als Blauschaf-Duo „Mäh und Bäh“ analysierten Ruth Bramlage und Wolfgang Windt „up platt“ das Geschehen um „ihren“ zentralen, neuen Kreisel. Eine weitere plattdeutsche „Stimmungsrakete“ gab mit „Ohrlheid“ (Waltraud Struckmann) humoristische Alltagsgeschichten zum Besten, die es in sich hatten: Der „Turmfalke“ von St. Jakobus schlug als Newcomer gut ein. Diakon Burkhard Becker erspähte als „besonderer Vogel“ („die Sögel so liebt!“), das Geschehen vom Kirchturm.
„Angenehm Miels“ mit Johannes Lake und Johannes Mielke boten erneut ein gekonntes, sehr spezielles und anspruchsvolles karnevalistisches Bühnenstück. Eine humoristische Auszeichnung verdiente sich „De doofe Tusnelda“ (Irmgard Schnur), die sich in mundgerechtem Platt selbst auf die Schüppe nahm und auch den humoristischen Kampf mit dem Englischen und der Technik aufnahm.
In starker Manier und mit gutem Klang schlugen „Hannes Rock & Tobias Roll“ (H. Hanekamp und T. Büter) wie „zwei alte Hasen“ als Gesangsduo in die Saiten ihrer Gitarren. „Biggenbernd“ (Bernd „Barni“ Hinrichs) machte seinem Namen wieder alle Ehre. Sohn Louis als „Ferkel Freddy“ hatte sein Schweinchen zuhause gelassen und gastierte passend mit blauem Schaf.
Das Comedy-Duo „Die dry lustigen Zwei“ mit Helmut Benten und Gitarrist Johannes Mielke nahmen sich der deutschen Altrocker an – analog des Maffei-Songs „Ich war 16…“.
KKS-Urgestein Bernhard „Bulti“ Bultmann hatte die hohe und ortsnahe Politik voll im Blick.
Immer wieder ein Leckerbissen ist das Männer-Doppelquartett „Leicht und Cross“ mit A-cappella- Präsentationen unvergleichlicher Prägung: „Die Schule am Schloß“, „Schwarz und Weiß“ sowie der „Choral für die Schafe“, die neuen Stücke mit vielen politischen Spitzen und Anspielungen dirigiert von Frauke Sparfeldt.
Eine tänzerische Augenweide boten das gewachsene und perfektionierte KKS-Tanzballett. Auch die Staverner Tanzgruppe war mit gekonnter Show wieder mit von der Partie. Die sechsköpfige Show-Tanzgruppe der „Cherry Ladies“ wussten in glitzerndem Disko-Outfit mit ihren Reizen nicht zu geizen.
Text/Foto: Klaus Hüsing